Spanien erlebt seit Wochen anhaltende, starke Regenfälle, deren Auswirkungen sich deutlich in den Wasserreservoirs bemerkbar machen. Die Niederschläge der letzten sieben Tage haben den landesweiten Wasserstand um 2.751 Kubikhektometer erhöht. Dies entspricht einem Anstieg von fast fünf Prozent (4,91%) und ist der größte Zuwachs seit fast einem Jahr.
Diese Menge entspricht dem Fassungsvermögen von über einer Million olympischer Schwimmbäder (1.100.400) und hebt den Füllstand der Reservoirs auf 65,79% ihrer Gesamtkapazität. Diese Daten stammen vom Ministerium für den ökologischen Wandel, das wöchentlich, jeweils dienstags, über den Zustand der Wasserreservoirs berichtet. Die Niederschläge dieser Woche waren auf der gesamten Iberischen Halbinsel „reichlich“, so das von Sara Aagesen geführte Ministerium. Der höchste Niederschlag wurde in Córdoba mit 139 Litern pro Quadratmeter gemessen.
Um einen noch größeren Anstieg zu finden, muss man bis zur ersten Aprilwoche 2024 zurückblicken. Damals stiegen die Wasserreserven innerhalb von sieben Tagen um 5,3 Prozent (2.593 Kubikhektometer) aufgrund des starken Sturms „Nelson“, der leider auch vier Todesopfer forderte.
Der aktuelle Anstieg, verursacht durch die aufeinanderfolgenden Unwetterfronten „Jana“, „Konrad“ und „Laurence“, bedeutet, dass die spanischen Wasserreserven nun 36.867 Kubikhektometer betragen. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als in der gleichen Märzwoche des Vorjahres, als die Reserven 31.844 Kubikhektometer (56,82% der Gesamtkapazität) betrugen.
Auch im Vergleich zum Zehnjahresdurchschnitt für diese Märzwoche liegt der aktuelle Wert über dem Durchschnitt von 33.000 Kubikhektometer (59,08%). Der aktuelle Füllstand liegt somit sechs Prozentpunkte über diesem Durchschnittswert.
Rekordwerte in Katalonien und Andalusien
Die starken Regenfälle dieser Woche führten in mehreren Regionen zu deutlich höheren Füllständen im Vergleich zu den Vorjahren. Besonders die Regionen mit zuvor niedrigen Wasserständen profitierten von den Niederschlägen. So verzeichneten die katalanischen Binnenbecken einen beachtlichen Anstieg von 13 Prozentpunkten innerhalb einer Woche und erreichten einen Füllstand von 44%. Dies ist der höchste Stand seit drei Jahren. In einigen Gebieten Kataloniens wurden die Dürrebeschränkungen daraufhin aufgehoben, während in Barcelona die Alarmstufe weiterhin besteht.
Auch die meisten andalusischen Becken verzeichnen außergewöhnliche Zuwächse. Guadalete-Barbate stieg innerhalb von nur sieben Tagen um 9,4 Prozentpunkte, Guadalquivir um 7,1 Prozentpunkte und die andalusischen Mittelmeerbecken um 6 Prozentpunkte. Auch das Tajo-Becken verzeichnete einen Anstieg um 7,5 Prozentpunkte und das Guadiana-Becken um 5,4 Prozentpunkte. Die positiven Entwicklungen erreichten sogar das Segura-Becken in Murcia, das zwar weiterhin das am stärksten defizitäre Becken Spaniens ist, aber dennoch einen Zuwachs von zwei Prozentpunkten auf 24,4% verzeichnete.
Anstiege gab es auch in den Becken des Ebro (3,4 Prozentpunkte), des Duero (2,9 Prozentpunkte), des Júcar (2,1 Prozentpunkte) und des Tinto, Odiel und Piedras (0,5 Prozentpunkte). Die Füllstände der Becken im östlichen Kantabrien und im Baskenland blieben unverändert bei 82,2% bzw. 95,2%. Einige Becken verzeichneten sogar einen Rückgang des Wasserstands: Galicia Costa (-6,2 Prozentpunkte), Westkantabrien (-3,1 Prozentpunkte) und Miño-Sil (-0,2 Prozentpunkte). Trotzdem liegen ihre Füllstände mit 77%, 72,4% bzw. 73,4% weiterhin im oberen Bereich der spanischen Flussbecken.
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