Spanien wird als eine der aufstrebenden Wirtschaftserfolgsgeschichten weltweit hervorgehoben. Die Financial Times bezeichnete das Land kürzlich als einen „neuen Wirtschaftsstern“.
Ruchir Sharma, Vorsitzender von Rockefeller International, erklärt, dass die Eurokrise der 2010er Jahre und die jüngste Pandemie Spanien zu bedeutenden fiskalischen Reformen gezwungen haben. Diese Veränderungen tragen nun maßgeblich zur aktuellen Erholung bei.
Konkret reduzierte das Land Leistungen für Rentner, während gleichzeitig die Unterstützung für die ärmere Bevölkerung erhöht wurde. Dies führte zu einem Rückgang der Defizite und der Staatsverschuldung.
Bemerkenswert ist Spaniens wirtschaftliche Erholung auch aufgrund des Umgangs mit demografischen Herausforderungen. Während viele europäische Länder ihre Grenzen verschärfen, setzt Spanien auf die Anwerbung von Einwanderern und hat die Arbeitsmarktregularien gelockert, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken – ein Schlüsselfaktor für langfristige wirtschaftliche Stabilität.
Spanien ist Teil eines größeren Trends, bei dem Länder, häufig nach Krisen, ihre Wirtschaft restrukturieren und positive Ergebnisse erzielen. Sharma nennt Spanien, Griechenland, Argentinien, Südafrika, Nigeria und Sri Lanka als bemerkenswerte Beispiele.
Diese sechs Länder „waren aufgrund ihrer durch die Pandemie angespannten Finanzen zu Reformen gezwungen“, so der Autor. „Die Erholung zeigt sich in steigenden Aktienmärkten und verbesserten Kreditbedingungen“, führt er weiter aus.
Die Financial Times betont, dass zwar kein Land ohne Makel ist, aber Länder, die tiefgreifende Reformen durchlaufen, Anzeichen einer langfristigen Erholung zeigen. Der Aufstieg Spaniens, neben anderen Ländern, spiegelt den anhaltenden Zyklus der wirtschaftlichen Erneuerung wider, in dem Nationen nach Krisenzeiten als Wirtschaftsakteure wiederauftauchen.
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