„Low-Cost“-Honig aus China vernichtet spanische Imker

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In Lagern gelagerter Honig verdirbt und der Sektor arbeitet mit Verlust. Importe, Inflation und fehlende Hilfe haben dazu geführt, dass sich an diesem Donnerstag Dutzende Imker vor dem Landwirtschaftsministerium versammelt haben.

Die mehr als 2.000 Seelen, die mit Imkeranzügen, Feuerwerkskörpern, Rauchern und in einigen Fällen sogar mit Honig beschmiert strömten, haben im von Luis Planas geleiteten Portfolio – vorerst – keine Wirkung erzielt.

Die Banner der Demonstration auf dem Land in Madrid und ihre Teilnehmer riefen, was die Organisatoren COAG, ASAJA, UPA und Cooperativas Agro-Alimentarias die große Katastrophe des Honigs genannt haben; Die konsultierten Quellen des Landwirtschaftsministeriums haben jedoch in Erklärungen übermittelt, dass die Unterstützungsmaßnahmen für den Imkereisektor die in der GAP vorgesehenen 19 Millionen Euro für den Zeitraum zwischen 2023 und 2027 sind, verteilt von der Europäischen Union (9.5 Millionen Euro), der Staat (4,5 Millionen Euro) und der Rest von den Autonomen Gemeinschaften betragen.

Der Honigmarkt ist in Aufruhr. Immer mehr billiger Honig aus China drängt auf den europäischen Markt und bedroht die Existenz der heimischen Imker. Doch was steckt hinter dem sogenannten “Low-Cost”-Honig und wie wirkt er sich auf die Qualität und die Umwelt aus?

Laut bienen&natur, einer Fachzeitschrift für Imker, haben die Chinesen ihre Honigproduktion seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt. Sie erzeugen inzwischen fast ein Viertel der globalen Honigmenge. Dabei setzen sie auf Massenproduktion und industrielle Verarbeitung, die oft mit Panscherei und Verfälschung einhergehen. So werden beispielsweise Bienen mit Zuckerwasser oder Reissirup gefüttert, um den Ertrag zu erhöhen. Oder es werden synthetische Zusatzstoffe wie Maltose oder Fructose beigemischt, um den Honig zu strecken.

Diese Praktiken führen dazu, dass der chinesische Honig nicht nur deutlich günstiger, sondern auch qualitativ minderwertiger ist als der europäische Honig. Der Honig Verband, der Dachverband der deutschen Imkerei-Verbände und -Vereine, warnt vor den gesundheitlichen Risiken des China-Honigs. Er kann zum Beispiel Rückstände von Antibiotika oder Pestiziden enthalten, die in der EU verboten sind. Außerdem verliert er durch die industrielle Behandlung viele seiner wertvollen Inhaltsstoffe wie Enzyme, Vitamine oder Aromen.

Neben den gesundheitlichen Folgen hat der China-Honig auch negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Biodiversität. Die intensive Bienenhaltung in China führt zu einer Übernutzung der natürlichen Ressourcen und einer Zerstörung der Lebensräume von Wildbienen und anderen Bestäubern. Zudem wird durch den Transport des Honigs über weite Strecken viel CO2 ausgestoßen.

Die spanischen Imker sind besonders hart von dem Konkurrenzdruck durch den China-Honig betroffen. Spanien ist das größte Honigproduzentenland in Europa und exportiert etwa 80 Prozent seiner Produktion ins Ausland. Doch durch den Preisverfall können viele Imker ihre Kosten nicht mehr decken und müssen aufgeben. Das hat nicht nur negative Folgen für die regionale Wirtschaft, sondern auch für die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen.

Wie können sich die europäischen Imker gegen den China-Honig wehren? Welche Maßnahmen sind nötig, um die Qualität und die Herkunft des Honigs besser zu schützen? Wie können die Verbraucher einen echten Unterschied machen? Diese Fragen werden im weiteren Verlauf des Artikels diskutiert.

  • Eine mögliche Maßnahme ist die Gründung eines Europäischen Honig-Netzwerks, das die Interessen der europäischen Imker vertreten und fördern soll. Das Netzwerk würde sich für eine bessere Qualitätssicherung, eine transparentere Kennzeichnung und eine faire Preisgestaltung des Honigs einsetzen. Außerdem würde es den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Imkern, den Behörden und den Verbrauchern verbessern.
  • Eine weitere Maßnahme ist die Umsetzung des EU-Honigprogramms, das die Imkerei in Europa finanziell unterstützt. Das Programm bietet den Mitgliedstaaten verschiedene Maßnahmen an, um die Produktion und Vermarktung von Honig zu verbessern, die Bienengesundheit zu schützen, die Bestäubung zu fördern und die Ausbildung der Imker zu erhöhen. Das Programm hat ein Budget von 120 Millionen Euro für den Zeitraum 2020-2022.
  • Eine dritte Maßnahme ist die Einführung einer verbindlichen Herkunftskennzeichnung für Honig in der EU. Diese würde vorschreiben, dass auf dem Etikett des Honigs alle Länder angegeben werden müssen, aus denen der Honig stammt und in welchen Anteilen. Dies würde es den Verbrauchern erleichtern, zwischen europäischem und chinesischem Honig zu unterscheiden und bewusste Kaufentscheidungen zu treffen. Frankreich hat bereits 2019 ein solches Gesetz verabschiedet und andere Länder wie Deutschland oder Spanien fordern eine ähnliche Regelung auf EU-Ebene.

Bild: Copyright: kovalnadiya


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