Food Waste Act: Abschied von Lebensmittelabfällen in Spanischen Supermärkten

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Lebensmittelverschwendung Spanien

Ab sofort sind Bars und Restaurants verpflichtet, ihren Kunden Mehrwegbehälter anzubieten. Supermärkte müssen leicht beschädigtes Obst und Gemüse sichtbar präsentieren und ihre überschüssigen Lebensmittel an gemeinnützige Organisationen spenden.

Am Donnerstag verabschiedete der Kongress das Gesetz zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. Im Lebensmittelsektor herrscht jedoch noch große Unsicherheit über die konkreten Auswirkungen. Laut aktuellen Daten des Landwirtschaftsministeriums wurden in Spanien im Jahr 2023 1.214 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen.

Der spanische Verband der Distributoren, Selbstbedienungsläden und Supermärkte (Asedas) begrüßte zwar grundsätzlich die neue Regelung, kritisierte aber die vorgesehenen Sanktionen. Geschäftsführer Ignacio Garcia Magarzo bezeichnete diese als “ziemlich hart” und bemängelte, dass sie “einseitig auf den Handel fokussieren und keine Maßnahmen für private Haushalte vorsehen”.

Das Sanktionsregime ist im letzten Kapitel des Gesetzestextes festgehalten, der auf der offiziellen Webseite des Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung veröffentlicht wurde. Es sieht Bußgelder von bis zu 2.000 Euro für leichte Verstöße, zwischen 2.001 und 60.000 Euro für schwere Verstöße und zwischen 60.001 und 500.000 Euro für sehr schwere Verstöße vor.

Plan zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung

Gemäß den Bestimmungen des auf der offiziellen Website des Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung veröffentlichten Gesetzes sind alle Akteure der Lebensmittelkette verpflichtet, einen Plan zur Vermeidung von Lebensmittelverlusten zu erstellen. Das Ministerium fordert die Unternehmen der Lebensmittelkette dazu auf, eine Selbstdiagnose ihrer Produktionsprozesse durchzuführen und die Bereiche zu identifizieren, in denen Lebensmittelverluste auftreten.

Zur Verteilung überschüssiger Lebensmittel müssen sich die Akteure an Lebensmittelbanken, Unternehmen oder gemeinnützige soziale Initiativen wenden. Die Produkte dürfen ausschließlich gespendet und unter keinen Umständen verkauft werden.

Mindesthaltbarkeitsdatum

Ein zentraler Aspekt dieser neuen Regelung ist die Priorisierung des Mindesthaltbarkeitsdatums. Das Gesetz sieht Rabattaktionen für Produkte mit baldigem Ablaufdatum vor. Durch Schulungsmaßnahmen sollen die Akteure der Lebensmittelkette dazu angehalten werden, die Mindesthaltbarkeitsdaten anzupassen, um eine möglichst lange, aber dennoch qualitativ einwandfreie Verwendbarkeit der Produkte zu gewährleisten.

Verpackungen für Verbraucher in der Gastronomie

Das Gesetz verpflichtet alle Gastronomiebetriebe, den Gästen nicht verzehrte Lebensmittel kostenlos zum Mitnehmen anzubieten. Dafür müssen sie geeignete, lebensmittelechte Verpackungen bereitstellen, so das Ministerium unter Leitung von Luis Planas.


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