Das Bellvitge Hospital in Barcelona entfernt mit einer neuen Technik bisher inoperablen Bauchspeicheldrüsenkrebs

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Das Bellvitge Hospital in Barcelona entfernt mit einer neuen Technik bisher inoperablen Bauchspeicheldrüsenkrebs
ID 199566550 © Juan Moyano | Dreamstime.com

Ein Team des Krankenhauses Bellvitge in L’Hospitalet de Llobregat (Barcelona) hat als erstes Zentrum in Spanien einen Bauchspeicheldrüsentumor entfernt, der bisher als inoperabel galt, und zwar mithilfe einer innovativen Operationstechnik.

Bei dieser Technik, der Resektion von Bauchspeicheldrüsenkopfkrebs mit intraoperativem venösem Bypass, wird vor Beginn der Tumorentfernung ein Bypass zwischen der Vene, die das Blut aus dem Darm sammelt, und der Hohlvene angelegt, wie das Krankenhaus am Mittwoch in einer Pressemitteilung berichtete.

Dieser Bypass sorgt dafür, dass das Blut während der Zeit, die für die Entfernung des Tumors benötigt wird, weiterhin zirkuliert, wodurch eine Schädigung von Darm und Leber vermieden wird.

Das Verfahren ist besonders nützlich in sehr spezifischen Fällen, in denen ein Pankreastumor entfernt werden muss, der an venösen oder arteriellen Ästen befestigt ist und nicht ohne deren Durchtrennung entfernt werden kann. Diese Tumoren werden als “lokal fortgeschrittene Bauchspeicheldrüsenkrebsarten” bezeichnet und galten bisher überwiegend als “inoperabel”.

Reibungslose Operation
Die Operation, die am 5. März durchgeführt wurde, verlief problemlos und ermöglichte es dem Patienten, ohne Transfusion operiert zu werden: Der Bypass war 94 Minuten lang aktiv, und nach der Tumorentfernung wurde der normale Blutfluss wiederhergestellt.

Bei dem operierten Patienten handelte es sich um einen 45-jährigen Mann mit einem Bauchspeicheldrüsentumor, der die linearen, jejunalen und Milzvenen sowie andere venöse Seitenäste befällt.

Der Patient wurde sieben Tage nach dem Eingriff entlassen, ohne Komplikationen, was die Qualität der durchgeführten Resektion unterstreicht.

3D-Modell für präzise Planung
Die erfolgreiche Durchführung der Operation war dank der vorhergehenden Entwicklung eines fortschrittlichen dreidimensionalen Operationsplanungsmodells möglich. Dieses Modell bildete die Form und Lage des Tumors sowie der betroffenen Organe und Gefäßstrukturen “genau” nach.

Der Chirurg konnte somit die Tumorsituation im Voraus analysieren und die optimale Operationsstrategie festlegen.


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