Alarmierende Statistik: 211 Ertrinkungstote in Spanien im ersten Halbjahr 2025

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Rettung Spanien Meer

Die erste Hälfte des Jahres 2025 markiert einen traurigen Rekord in Spanien: 211 Menschen sind bis Ende Juni durch Ertrinken ums Leben gekommen. Diese Zahl übertrifft alle Werte seit 2015, dem Beginn der systematischen Erfassung dieser Daten durch den Königlichen Spanischen Verband für Rettung und Lebensrettung im Nationalen Ertrinkungsbericht (INA). Die Statistik zeichnet ein alarmierendes Bild und fordert dringende Maßnahmen zur Prävention.

Juni 2025: Der tödlichste Monat des Jahrzehnts an spanischen Gewässern

Besonders schockierend ist die Bilanz für den Monat Juni: 73 Ertrinkungstode wurden registriert, was einem Todesfall alle zehn Stunden entspricht. Damit übertrifft der Juni 2025 sogar den bisher traurigen Rekordmonat Juni 2017, in dem 71 Todesfälle zu beklagen waren. Diese Häufung von tragischen Ereignissen in einem einzigen Monat unterstreicht die Notwendigkeit erhöhter Wachsamkeit und Sicherheitsvorkehrungen in den Sommermonaten.

Regionale Hotspots: Wo das Risiko am größten ist

Die Verteilung der Todesfälle zeigt deutliche regionale Unterschiede. Andalusien führt die traurige Statistik mit 39 Ertrinkungstoden an, gefolgt von den Kanarischen Inseln (35), Galizien (26), Katalonien (23), der Valencianischen Gemeinschaft und den Balearen (jeweils 17) sowie Kastilien und León (16). In anderen Gebieten Spaniens liegt die Zahl der Todesfälle unter zehn, was auf spezifische Risikofaktoren oder unterschiedliche Präventionsmaßnahmen in den betroffenen Regionen hindeuten könnte.

Das Profil der Opfer: Wer ist besonders gefährdet?

Die Analyse der Opferprofile offenbart wiederkehrende Muster. Von den im Juni verstorbenen Personen waren 59 Männer und 14 Frauen. Kumuliert seit Jahresbeginn sind es 165 Männer und 46 Frauen, was den Trend der höheren männlichen Betroffenheit bestätigt. Die Mehrheit der Todesopfer waren spanische Staatsangehörige, wenngleich auch acht Europäer, drei Amerikaner, ein Asiate und ein Afrikaner im letzten Monat ihr Leben ließen.

Ein besonders besorgniserregender Aspekt ist die hohe Zahl der minderjährigen Opfer: 20 Kinder und Jugendliche sind seit Jahresbeginn ertrunken, die Hälfte davon allein im Juni. Vier dieser Kinder waren unter drei Jahre alt, fünf zwischen 11 und 17 Jahren und zwei im Alter von vier bis zehn Jahren. Die größte Altersgruppe der Todesfälle liegt jedoch zwischen 45 und 74 Jahren, mit 64 registrierten Fällen im Jahr 2025.

Orte des Geschehens: Strände, Flüsse und Pools als Risikozonen

Die meisten Ertrinkungsunfälle im Juni ereigneten sich an Stränden, wo 44 Menschen starben. Acht weitere Todesfälle gab es in Flüssen und ebenso viele in Schwimmbädern, während 13 Menschen in anderen Wasserräumen ihr Leben verloren. Diese Verteilung unterstreicht die Notwendigkeit von Sicherheitsmaßnahmen an allen Arten von Gewässern, nicht nur an den offensichtlichsten.

Mangelnde Überwachung: Ein kritischer Faktor bei Ertrinkungsunfällen

Ein alarmierender Faktor ist das Fehlen adäquater Überwachung. In 36 der 73 im Juni registrierten Fälle gab es zum Zeitpunkt des Vorfalls keinen aktiven Rettungsschwimmer-Überwachungsdienst. In 31 Fällen war ein solcher Dienst aufgrund der Beschaffenheit der Umgebung nicht vorgesehen. Nur in sechs Fällen waren zum Zeitpunkt des Unglücks Rettungsschwimmer anwesend. Dies deutet auf gravierende Lücken in der Sicherheitsinfrastruktur hin, die dringend behoben werden müssen, um weitere Tragödien zu verhindern.


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