Eine aktuelle Studie des Worldwide Independent Network of MR (WIN) in Zusammenarbeit mit dem DYM Institute, der WIN World Survey 2025, analysiert die Wahrnehmung des Klimawandels in 39 Ländern anhand von 34.946 Befragten. Die Ergebnisse zeigen, dass in Spanien 53 % der Bevölkerung der Meinung sind, internationale Regierungen unternähmen nicht genug für den Umweltschutz. Demgegenüber sind 88 % der Spanier überzeugt, dass ihr persönliches Handeln einen positiven Beitrag leisten kann. Für die spanische Teilstudie wurden zwischen dem 16. und 20. Januar 1.014 Online-Interviews durchgeführt.
Die Ergebnisse variieren je nach Altersgruppe. Junge Spanier (18-35 Jahre) zeigen mit 54 % ein größeres Vertrauen in die Maßnahmen der Regierungen. In den höheren Altersgruppen überwiegt die Skepsis: 56 % der 36- bis 45-Jährigen, 58 % der 46- bis 65-Jährigen und 51 % der 66- bis 75-Jährigen halten die staatlichen Maßnahmen für unzureichend.
International betrachtet ist das Vertrauen in die Umweltpolitik der Regierungen seit 2021 von 44 % auf 52 % gestiegen. Dennoch bleiben 48 % kritisch. Die Einschätzungen unterscheiden sich deutlich zwischen den Ländern: Während Thailand, Vietnam und Indonesien positive Bewertungen erhalten, herrscht in China, Norwegen, Serbien, Kroatien und Frankreich große Skepsis – über 70 % der Befragten zeigen sich dort unzufrieden. Auch in den USA sind 62 % der Bevölkerung der Meinung, die Regierung tue nicht genug.
Eigenverantwortung im Fokus
Trotz des Misstrauens gegenüber den Regierungen ist die Eigenverantwortung in Spanien stark ausgeprägt: 88 % der Befragten – und damit mehr als der globale Durchschnitt von 82 % – sind überzeugt, dass ihr individuelles Handeln die Umwelt positiv beeinflussen kann. Dabei zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede: 92 % der Frauen glauben an die Wirksamkeit ihres Handelns, verglichen mit 83 % der Männer. Auch altersabhängig variiert die Überzeugung: Sie ist am stärksten bei den 66- bis 75-Jährigen (92 %), gefolgt von den 36- bis 65-Jährigen (87 %) und den 18- bis 35-Jährigen (84 %).
Während die Bedeutung individuellen Handelns global weitestgehend geteilt wird, gibt es Ausnahmen. In China beispielsweise glauben nur 12 % der Bevölkerung an die positive Wirkung ihres persönlichen Engagements. Auch in Ländern wie Schweden, Japan, der Türkei, Polen und Deutschland zeigen sich bis zu 36 % skeptisch.
Nachhaltigkeit in Unternehmen – zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Die Studie untersucht zudem die Wahrnehmung unternehmerischer Nachhaltigkeit. Weltweit glauben 66 % der Befragten, dass Unternehmen nachhaltiger agieren als zuvor (gegenüber 58 % in den Vorjahren). Gleichzeitig bleibt Skepsis bestehen: 44 % vermuten, dass das Engagement der Unternehmen eher Marketingzwecken dient als echter Umweltverantwortung. China, Indien und Vietnam zeigen sich optimistischer hinsichtlich der unternehmerischen Bemühungen. Am größten ist die Skepsis in Paraguay, Kroatien, Serbien, Peru und der Türkei, wo viele Befragte den Profitinteressen Vorrang vor sozialer Verantwortung einräumen.
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