Ein erneuter Vorfall mit Drogenbooten ereignete sich auf dem Guadalquivir in der Provinz Sevilla, wo solche Vorkommnisse zuletzt häufiger geworden sind. Am vergangenen Dienstag kollidierten zwei mutmaßliche Drogenboote vor Lebrija. Dabei wurde ein Mann verhaftet und zwei weitere wurden verletzt, einer davon schwer.
Wie die Guardia Civil und die Regierungsdelegation in Sevilla mitteilten, wurden die beiden verdächtigen Boote am Dienstagnachmittag gesichtet. Daraufhin leitete die Guardia Civil eine Überwachungsaktion aus der Luft, zu Wasser und zu Land ein.
Später am Abend kollidierten die beiden Boote in der Nähe von Lebrija, im Gebiet Caños de Jerónimo. Eines der Boote lag während eines Besatzungswechsels an der Seite und wurde dabei beschädigt, wobei Teile ins Wasser fielen. Das Boot der Guardia Civil war an der Kollision nicht beteiligt.
Die Beamten retteten zwei Personen aus dem Fluss. Eine direkt nach dem Unfall, die andere etwas weiter flussabwärts. Beide wurden in Krankenhäuser in Jerez de la Frontera und Sanlúcar de Barrameda (Cádiz) eingeliefert. Einer der Verletzten befindet sich in einem ernsten Zustand. Laut dem Unterdelegierten der Regierung in Sevilla, Francisco Toscano, wurde einer der beiden Männer verhaftet, da die Guardia Civil Beweise für seine Beteiligung an kriminellen Aktivitäten hat. Die Ermittlungen gegen den zweiten Mann dauern an.
Im Anschluss an den Vorfall aktivierte die Guardia Civil ein präventives Such- und Rettungsprotokoll, das weiterhin aktiv ist, obwohl es keine Hinweise auf weitere Vermisste gibt. Toscano betonte jedoch, dass man deren Existenz nicht ausschließen könne. Zudem lägen derzeit keine Informationen über die mögliche Ladung der Boote vor.
Der Unterdelegierte lobte die Arbeit der Sicherheitskräfte im Kampf gegen den Drogenhandel. Erst in der vergangenen Woche sei es gelungen, ein weiteres Boot mit Benzinkanistern zu entdecken, die im Fluss entsorgt worden waren. Am Wochenende sei zudem eine erfolgreiche Razzia an Land durchgeführt worden, um ein mögliches Drogenversteck ausfindig zu machen.
Toscano sandte eine klare Botschaft: Die spanische Regierung und die Sicherheitskräfte seien am Guadalquivir präsent und würden den Kampf gegen den Drogenhandel fortsetzen. Er räumte ein, dass noch weitere Anstrengungen nötig seien und man die Ressourcen – personell, materiell und darüber hinaus – weiter verstärken müsse.
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