Am Internationalen Frauentag, dem 8. März, finden in ganz Spanien mindestens 40 Demonstrationen der feministischen Bewegung statt. In Madrid wird es zwei Hauptkundgebungen geben. Die 8M-Kommission ruft um 12:00 Uhr zu einem Protest unter dem Motto “Antirassistische Feministinnen, auf die Straße! Unser Leben hängt davon ab!” auf, der vom Bahnhof Atocha startet. Die Feministische Bewegung Madrid demonstriert ab 18:00 Uhr auf der Plaza de Cibeles unter dem Motto “Frauen im Kampf gegen den globalen Machismo”.
Auch in Barcelona findet um 18:00 Uhr eine Demonstration statt. Die 8M-Versammlung ruft unter dem Motto “Fürsorge erhält das Leben! Wir fordern Rechte und Mitverantwortung, um in Gerechtigkeit und Freiheit zu leben!” zur Teilnahme auf. Der Demonstrationszug startet an der Plaça Universitat. Organisationen wie die Feministinnen von Katalonien beginnen ihren Protest unter dem Motto “Wir sind Frauen und wir sagen genug” an der Plaça Catalunya.
Acht Ministerinnen und Minister werden an den Madrider Demonstrationen teilnehmen. Am Mittagsprotest der 8M-Kommission werden voraussichtlich die Minister Ana Redondo, Óscar López, Isabel Rodríguez, Sara Aagesen, Diana Morant, Fernando Grande-Marlaska, Yolanda Díaz und Sira Rego teilnehmen. Gleichstellungsministerin Ana Redondo wird zudem am Nachmittag an der Demonstration der Feministischen Bewegung Madrid teilnehmen. Dort wird auch eine Delegation von Abgeordneten und Senatoren der Volkspartei (PP) unter Leitung der stellvertretenden Sekretärin für Gleichstellung, Vermittlung und Sozialpolitik, Ana Alós, erwartet.
Vor fünfzig Jahren, 1975, begingen die Vereinten Nationen erstmals den Internationalen Frauentag. Damit reagierten sie auf die langjährigen Forderungen unzähliger Menschen weltweit. Auch spanische Frauen, die damals die letzten Züge der Franco-Diktatur erlebten, schlossen sich an, obwohl ihnen gerade in dieser Zeit des beginnenden Kampfes für Frauenemanzipation die häusliche Sphäre als einziger Lebensraum zugewiesen wurde.
Heute, ein halbes Jahrhundert später, hat die feministische Bewegung unsere Gesellschaft grundlegend verändert und ist zu einer der wichtigsten sozialen und politischen Debatten avanciert – nicht nur in Spanien, sondern weltweit.
Trotz der in Spanien nach der Verabschiedung des Trans-Gesetzes 2022 entstandenen Spaltung innerhalb der Bewegung werden sich die Straßen am 8. März erneut mit Frauen und Männern füllen, die für soziale und wirtschaftliche Gleichstellung, ein Ende sexueller Gewalt und Femizide sowie generell für die Beseitigung jeglicher Diskriminierung von Frauen eintreten.
Vor fünfzig Jahren, 1975, begingen die Vereinten Nationen erstmals den Internationalen Frauentag. Damit reagierten sie auf die langjährigen Forderungen unzähliger Menschen weltweit. Auch spanische Frauen, die damals die letzten Züge der Franco-Diktatur erlebten, schlossen sich an, obwohl ihnen gerade in dieser Zeit des beginnenden Kampfes für Frauenemanzipation die häusliche Sphäre als einziger Lebensraum zugewiesen wurde. Heute, ein halbes Jahrhundert später, hat die feministische Bewegung unsere Gesellschaft grundlegend verändert und ist zu einer der wichtigsten sozialen und politischen Debatten avanciert – nicht nur in Spanien, sondern weltweit. Trotz der in Spanien nach der Verabschiedung des Trans-Gesetzes 2022 entstandenen Spaltung innerhalb der Bewegung werden sich die Straßen am 8. März erneut mit Frauen und Männern füllen, die für soziale und wirtschaftliche Gleichstellung, ein Ende sexueller Gewalt und Femizide sowie generell für die Beseitigung jeglicher Diskriminierung von Frauen eintreten. Warum marschiert die Bewegung getrennt? Am 8. März 2022 marschierte die feministische Bewegung in Spanien erstmals getrennt. Oberflächlich betrachtet schien die Abschaffung der Prostitution der Auslöser zu sein. Diese Debatte innerhalb der Bewegung hatte jedoch zuvor nie zu einem Bruch geführt, da in beiden Lagern sowohl die Abschaffung als auch die Regulierung der Prostitution befürwortet wurden. Der eigentliche Grund für die Spaltung – genauer gesagt, die Abspaltung einer bestimmten Gruppe – lag in der Aufnahme von queeren Anliegen in die Agenda des Gleichstellungsministeriums unter Irene Montero. Mit der Verabschiedung des Trans-Gesetzes wurde die freie Geschlechtsselbstbestimmung eingeführt. Das bedeutet, dass eine Person ihren Namen und ihr Geschlecht im Ausweis allein durch Willenserklärung ändern kann, ohne medizinische Gutachten und jahrelange Hormonbehandlung, wie zuvor erforderlich. Die abtrünnige Gruppe argumentierte, das Gesetz untergrabe die feministische Agenda und führe zur „Auslöschung der Frau“. Ihr zentraler Slogan bei den ersten „alternativen“ Demonstrationen lautete: „Eine Frau zu sein ist kein Gefühl“. Demgegenüber vertrat der Mehrheitsblock die Position, dass Transfrauen Frauen sind und zur Bewegung gehören. Neben diesem Hauptargument führten die Organisationen, die damals und weiterhin zu einem separaten Marsch aufrufen, weitere Punkte an. So kritisierten sie beispielsweise die Gesetzeslücke, die es erlaubt, durch Leihmutterschaft im Ausland geborene Kinder nach Spanien zu bringen und als Kinder spanischer Staatsbürger*innen zu registrieren, obwohl Leihmutterschaft in Spanien verboten ist.Warum marschiert die Bewegung getrennt?
Am 8. März 2022 marschierte die feministische Bewegung in Spanien erstmals getrennt. Oberflächlich betrachtet schien die Abschaffung der Prostitution der Auslöser zu sein. Diese Debatte innerhalb der Bewegung hatte jedoch zuvor nie zu einem Bruch geführt, da in beiden Lagern sowohl die Abschaffung als auch die Regulierung der Prostitution befürwortet wurden.
Der eigentliche Grund für die Spaltung – genauer gesagt, die Abspaltung einer bestimmten Gruppe – lag in der Aufnahme von queeren Anliegen in die Agenda des Gleichstellungsministeriums unter Irene Montero. Mit der Verabschiedung des Trans-Gesetzes wurde die freie Geschlechtsselbstbestimmung eingeführt. Das bedeutet, dass eine Person ihren Namen und ihr Geschlecht im Ausweis allein durch Willenserklärung ändern kann, ohne medizinische Gutachten und jahrelange Hormonbehandlung, wie zuvor erforderlich.
Die abtrünnige Gruppe argumentierte, das Gesetz untergrabe die feministische Agenda und führe zur „Auslöschung der Frau“. Ihr zentraler Slogan bei den ersten „alternativen“ Demonstrationen lautete: „Eine Frau zu sein ist kein Gefühl“. Demgegenüber vertrat der Mehrheitsblock die Position, dass Transfrauen Frauen sind und zur Bewegung gehören.
Neben diesem Hauptargument führten die Organisationen, die damals und weiterhin zu einem separaten Marsch aufrufen, weitere Punkte an. So kritisierten sie beispielsweise die Gesetzeslücke, die es erlaubt, durch Leihmutterschaft im Ausland geborene Kinder nach Spanien zu bringen und als Kinder spanischer Staatsbürger*innen zu registrieren, obwohl Leihmutterschaft in Spanien verboten ist.
Abonniere unseren Newsletter