Warum die Uhr in Madrids Puerta del Sol an diesem Wochenende die Zeit nicht umgestellt hat

1255
Puerta del Sol Uhr Madrid
ID 345096659 © Kirill Neiezhmakov | Dreamstime.com

Am frühen Sonntagmorgen, dem 30. März, erfolgte die alljährliche Umstellung auf die Sommerzeit in Spanien. Um 2:00 Uhr sprang die Uhr auf 3:00 Uhr vor – mit Ausnahme einer symbolträchtigen Uhr, die jedes Jahr am Silvesterabend den Jahreswechsel einläutet: die Uhr am Puerta del Sol in Madrid.

In den kommenden Wochen wird die Sonnenzeit den Takt auf dem bekannten Madrider Platz vorgeben, da die Uhr seit dem vergangenen Mittwoch aufgrund von Wartungsarbeiten an ihrem Mechanismus stillsteht.

Wie die Autonome Gemeinschaft Madrid diese Woche mitteilte, handelt es sich um die umfassendste Instandsetzung der letzten 30 Jahre. Ein Großteil der Uhrwerkskomponenten, darunter Zeiger, Zahnräder, Getriebe und Wellen des Stunden- und Viertelstundenschlagwerks, wurde bereits demontiert. Tatsächlich war das Glockenspiel aufgrund dieser Arbeiten bereits in der vergangenen Woche verstummt.

Die Maßnahmen sind Teil der regelmäßigen Wartungsarbeiten der Uhrmacher. Einer von ihnen, Jesús López Terradas, erklärte in einem Interview mit Europa Press, dass die Teile dieses Wahrzeichens zuletzt 1996 demontiert und vom gewohnten Platz entfernt wurden.

Laut López Terradas war der Eingriff am Uhrwerk, welches hinter dem vom Platz aus sichtbaren Minutenzeiger liegt, notwendig, um einen „Verschleiß solchen Ausmaßes“ zu verhindern, dass es letztendlich unbrauchbar würde. „Es ist ganz einfach. Wenn eine Maschine 30 Jahre lang Tag und Nacht ununterbrochen läuft, verschleißt sie. Sie muss gereinigt werden“, so der Uhrmacher.

Man entschloss sich zu diesem Schritt, nachdem festgestellt wurde, „dass die Uhr allmählich an Kraft verlor“. Die Reinigung des Mechanismus dient also nicht nur ästhetischen Zwecken, sondern sichert auch die zukünftige Funktionstüchtigkeit der Uhr.

Im Gegensatz zur Restaurierung im Jahr 1996, bei der die Uhr vollständig demontiert und in eine externe Werkstatt gebracht wurde, während das Gebäude renoviert wurde, gestaltet sich der Prozess diesmal schneller und weniger invasiv. „Damals war sie deutlich stärker abgenutzt“, erinnert sich der Uhrmacher.

Bei dem damaligen Eingriff stand die umfassende Gebäudesanierung im Vordergrund, sodass mehr Zeit für die Demontage und Anpassung der Uhr zur Verfügung stand, bevor sie wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückkehrte.

Die aktuelle Strategie ist eine andere, da der Mechanismus nicht komplett ausgelagert wurde. Lediglich einige Komponenten, wie beispielsweise Teile des Schlagwerks, wurden in die Werkstatt gebracht, während die restlichen Arbeiten vor Ort durchgeführt werden.

Den Abschluss der Restaurierung bilden die finale Bearbeitung des Uhrwerks und die Wiederinbetriebnahme des Stunden- und Viertelstundenschlagwerks. Wie López versicherte, „werden die Zeiger zwischen Demontage und Wiedermontage nur für eine Woche stillstehen“.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Spanien?
Abonniere unseren Newsletter