Valencias Mega-Plan nach der DANA: 29 Milliarden Euro für den Schutz vor der nächsten Flut

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Valencia DANA

Die valencianische Regierung hat einen monumentalen Plan zur Wiederherstellung des Ground Zero nach dem verheerenden DANA vom 29. Oktober vorgestellt. Der „Endavant-Plan“ ist mit einem geschätzten Budget von 29 Milliarden Euro nicht nur darauf ausgelegt, die entstandenen Schäden zu beheben, sondern auch das gesamte valencianische Territorialmodell grundlegend gegen zukünftige Naturkatastrophen zu wappnen. Präsident Carlos Mazón betonte am Montag bei der Präsentation, dass es unverantwortlich wäre, die DANA als einmaliges Ereignis abzutun. Vielmehr sei sie eine eindringliche Warnung, die zum Handeln zwinge, um solch immense Schmerzen und Zerstörung niemals wieder zuzulassen.

Innovative Maßnahmen für mehr Sicherheit: Von Aufzügen bis Schultraining

Der von Francisco José Gan Pampols, dem zweiten Vizepräsidenten für wirtschaftlichen und sozialen Wiederaufbau, erläuterte Plan umfasst 339 Strukturmaßnahmen. Viele dieser Initiativen sind direkte Lehren aus den während der Notlage erkannten Mängeln. Hierzu gehören:

  • Batterien in Aufzügen: Zusätzliche Batterien in Aufzügen, um ein Einklemmen bei Stromausfällen während Überschwemmungen zu verhindern.
  • Automatische Bilgenpumpen: Obligatorische Installation in allen Gebäuden.
  • Vertikale Evakuierungswege: Einrichtung von Wegen zu Dächern oder sicheren oberen Etagen in Gebäuden.
  • Massive Beseitigung von Schilf: Reinigung und Freihaltung von Flusskanälen von Schilf und störender Vegetation.
  • Hydrologische Belastungstests: Umfassende Tests für jede Schlucht und jedes Einzugsgebiet zur Identifizierung von Risikogebieten.
  • Hochwasserschutzbarrieren: Installation in Garagen, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.
  • Schulische Schulungen: Regelmäßige Übungen und Ausbildung in Evakuierungsprotokollen bei Hochwasser für Schulkinder, um eine präventive Kultur zu etablieren.
  • Wohnungsbaupläne und Baulandabgrenzung: Neudefinition von Bauzonen und Einbeziehung neuer technischer Standards für Gebäude.

Prävention, Schutz und Notfallmanagement: Die Säulen des Endavant-Plans

Der Endavant-Plan ruht auf vier Hauptachsen: Infrastruktur, Prävention, Schutz und Notfallmanagement.

Prävention und Frühwarnung

Die Prävention wird durch eine vollständige Modernisierung der Überwachungs- und Frühwarnsysteme gestärkt. Dazu gehören individuelle Leitfäden für jede Schlucht und die Durchführung umfassender hydrologischer und hydraulischer Belastungstests. Diese Tests sollen nicht nur Hochrisikogebiete identifizieren, sondern auch spezifische Protokolle für extreme Regenfälle definieren.

Schutzmaßnahmen für Gebäude und Bevölkerung

Im Bereich des Schutzes sieht der Plan eine Änderung der Bauvorschriften vor, die die Installation automatischer Lenzpumpen vorschreibt. In allen Gebäuden, ob öffentlich oder privat, sollen vertikale Evakuierungsprotokolle entwickelt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Schulung von Schulkindern in Evakuierungsprotokollen, um das Bewusstsein für Hochwassergefahren von klein auf zu schärfen.

Verbessertes Notfallmanagement und Infrastrukturen

Das Notfallmanagement wird durch eine vorgeschlagene regulatorische Änderung optimiert, die sicherstellt, dass Behörden, die Informationen bereitstellen, auch deren Auswirkungen interpretieren. Rohdaten sollen nicht mehr ohne Kontext in die Entscheidungsgremien gelangen. Gemeinden werden verpflichtet, bei Orange- oder Rot-Alarm alle 60 Minuten den Pegel der Schluchten zu melden.

Im Bereich der Infrastruktur sind umfassende Maßnahmen an den Schluchten Poyo und Magro geplant. Es werden Regentanks und Hochwasserparks installiert. Eine gemeinsame Studie mit der Regierung soll die Ursachen für den Einsturz von Straßen und Brücken während der Überschwemmung analysieren, um Baumethoden anzupassen.

Finanzierung und institutionelle Vorschläge

Das veranschlagte Budget von 29 Milliarden Euro wird zu 14,5 Milliarden Euro von der Generalitat, 12,6 Milliarden Euro von der Allgemeinen Staatsverwaltung und dem Rest von weiteren Einrichtungen getragen. Mazón betonte, dass nationale Infrastrukturprojekte wie der Mittelmeerkorridor oder intermodale Bahnhöfe, die zusätzliche 12 Milliarden Euro umfassen würden, nicht in diesem Dokument enthalten sind, da sie den Zuständigkeitsrahmen überschreiten.

Zu den institutionellen Vorschlägen gehören die Gründung einer gemischten Aktiengesellschaft zur Verwaltung hydraulischer Infrastrukturen, an der die Generalitat und der Staat beteiligt sind, sowie die Absicht, eine Staatliche Wasserbehörde mit Sitz in der Autonomen Gemeinschaft Valencia zu etablieren. Zudem soll eine parlamentarische Begleitkommission im Regionalparlament die Umsetzung des Plans überwachen.

Erste Erfolge und breite Unterstützung

Seit der DANA wurden bereits 2,4 Milliarden Euro an Direkthilfen ausgeführt und 945 Millionen Euro für Arbeiten bereitgestellt. Garagen wurden gereinigt, Abfälle beseitigt und über 180.000 Stunden Arbeit von schweren Maschinen geleistet.

Die Präsentation im Corts des Palau de la Generalitat fand vor einem breiten Spektrum an institutionellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Vertretern statt, darunter die gesamte Regionalregierung, Provinzräte, Kammerpräsidenten, Gewerkschaftsführer, Arbeitgeberverbände, Bürgermeister der betroffenen Gemeinden und Vertreter von Universitäten und Technologieinstituten.


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