Spanische Datenschutzbehörde verbietet Facebook Menschen bei der Stimmabgabe zur Europawahl zu helfen

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Die Europawahlen stehen bevor, und alle möchten sich auf die eine oder andere Weise engagieren. Meta bietet Funktionen wie Election Day Information (EDI) und Voter Information Unit (VIU), die es Nutzern von Facebook und Instagram ermöglichen, mehr über verschiedene politische Parteien zu erfahren und ihre Stimme abzugeben. Die spanische Datenschutzbehörde hat jedoch deren Einsatz in Spanien untersagt.

Die AEPD lehnt es ab, dass Facebook Nutzer segmentiert. Laut AEPD ist diese Anordnung eine Vorsichtsmaßnahme, um die Datenverarbeitung zu unterbinden, insbesondere die Erstellung von Nutzerprofilen und die Weitergabe von Informationen an Dritte.

Kurz gesagt, der Grund für das Verbot dieser Funktionen durch die spanische Behörde liegt darin, dass Meta die Nutzer nach ihrer politischen Ausrichtung kategorisieren müsste, um sie bereitstellen zu können, was als besonders sensible Information gilt.

Spanien und Italien sind die einzigen europäischen Länder, die vorerst diese Funktionen nutzen können. Spanien wird, neben Italien, das einzige Land sein, das diese Funktionen verbietet, welche für alle wahlberechtigten Nutzer auf Facebook und Instagram verfügbar sein sollen. In anderen Ländern wie Deutschland, Frankreich und den Niederlanden werden sie bereits normal genutzt.

Die Tools verstoßen laut der spanischen Datenschutzbehörde AEPD gegen die Datenschutz-Grundverordnung, insbesondere gegen die Prinzipien der Rechtmäßigkeit, der Datenminimierung und der Begrenzung der Speicherdauer.

Personenbezogene Daten wie Name, IP-Adresse, Alter und Geschlecht, die mit Informationen über politische Parteien verknüpft sind, könnten die Freiheit der Nutzer ernsthaft gefährden. Es besteht die Befürchtung, dass detaillierte und umfassende Profile erstellt werden könnten, was zu einer immer aufdringlicheren Datenverarbeitung führen würde. Obwohl diese Tools ursprünglich zur Unterstützung der Europawahlen gedacht waren, befürchtet die AEPD, dass ihre Verwendung zu gefährlicheren Praktiken führen könnte.

Meta akzeptiert die Situation mit Resignation. Diese Funktionen sind keineswegs neu; sie existieren bereits seit einigen Jahren und dienen weiterhin als Erinnerungen und Verknüpfungen zu offiziellen Wahlinformationen. Gegenüber Xataka betont Meta, dass “unsere Wahlhilfe-Tools explizit so gestaltet wurden, dass sie die Privatsphäre der Nutzer wahren und den Anforderungen der DSGVO gerecht werden. Auch wenn wir die Bewertung der AEPD in diesem Fall nicht teilen, haben wir uns dennoch an ihre Anforderungen gehalten.”

Bild: KI


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