Spaniens Stauseen im Juli: Trotz Rückgang immer noch robust – Eine Analyse der aktuellen Wasserreserven

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Spaniens Stauseen im Juli: Trotz Rückgang immer noch robust – Eine Analyse der aktuellen Wasserreserven

Die anhaltende Hitzewelle in Spanien und weiten Teilen Europas hinterlässt deutliche Spuren in den spanischen Stauseen. Zum Start in den Juli verzeichnen die Wasserreserven des Landes einen erneuten Rückgang, der bereits die fünfte Woche in Folge anhält. Diese Entwicklung wirft Fragen zur langfristigen Wassersicherheit auf, obwohl die aktuelle Situation im Vergleich zum Vorjahr weiterhin als optimistisch gilt.

Fünf Wochen in Folge: Die Zahlen sprechen für sich

Laut den am Dienstag vom Ministerium für den ökologischen Wandel veröffentlichten Zahlen haben die spanischen Stauseen in der letzten Woche 809 Kubikhektometer Wasser verloren. Dies entspricht einem Rückgang von 1,44 Prozentpunkten ihrer Gesamtkapazität. Der aktuelle Füllstand der Wasserreserve liegt nun bei 72,93 % mit insgesamt 40.869 Kubikhektometern Wasser.

Trotz dieser jüngsten Rückgänge ist es wichtig zu betonen, dass die Lage deutlich besser ist als im Vorjahr. Vor zwölf Monaten lag der Füllstand der Reservoire bei lediglich 63,69 % mit 35.600 Kubikhektometern Wasser. Das bedeutet, dass die derzeitigen Wasserreserven in Spanien immer noch rund neun Punkte über den Werten von 2024 liegen. Auch im Zehnjahresvergleich zeigt sich ein positives Bild: Der Durchschnitt dieser Woche der letzten Dekade lag bei 60,4 % (33.850 Kubikhektometer), womit die aktuelle Reserve sogar zwölf Punkte darüber liegt.

Regionale Unterschiede: Wo das Wasser knapper wird

Der allgemeine Rückgang der Wasserstände ist auf den Wasserverlust in fast allen spanischen Flussbecken zurückzuführen. Von den insgesamt 16 Becken auf der iberischen Halbinsel konnte lediglich Ostkantabrien seinen Füllstand bei 82,1 % halten. Alle anderen Becken verzeichneten einen Rückgang.

Besonders betroffen waren die Binnenbecken des Baskenlandes, die den stärksten Rückgang aller Becken hinnehmen mussten – um bis zu 4,76 Punkte. Trotzdem liegen sie mit 90,48 % immer noch an der Spitze der spanischen Becken mit den besten Zahlen. Es folgen der Fluss Duero mit 86,6 %, der in nur sieben Tagen ebenfalls einen deutlichen Rückgang von 2,12 Punkten verzeichnete. Weitere wichtige Flüsse wie Tinto, Odiel und Piedras liegen bei 86 %, der Ebro bei 85 %, Miño-Sil bei 83,6 % und Westkantabrisch bei 82 %.

Auch der Tejo zeigt mit 80,8 % weiterhin gute Werte. Bemerkenswert ist die Erholung der inneren Becken Kataloniens, die vor einem Jahr noch von einer Dürrekrise betroffen waren und nun bei robusten 80,2 % liegen.

Die Becken mit den aktuell niedrigsten Füllständen befinden sich weiterhin im Südosten der Halbinsel. Während das andalusische Mittelmeer (55,5 %) und Guadalete-Barbate (51,4 %) noch akzeptable Werte aufweisen, ist das Segura-Becken in Murcia mit nur 30,6 % der traurige Spitzenreiter der niedrigsten Wasserstände auf der gesamten Halbinsel.

Die aktuelle Situation erfordert weiterhin eine achtsame Wasserwirtschaft und die Beobachtung der Wetterentwicklung, um die Trinkwasserversorgung und landwirtschaftliche Nutzung langfristig zu sichern.


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