Die spanische Regierung feiert einen spektakulären Erfolg im Kampf gegen Telefonbetrug und betrügerische SMS. Seit dem Start eines umfassenden Schutzplans im März konnten bereits fast 48 Millionen unerwünschte Anrufe und 2,2 Millionen bösartige Textnachrichten erfolgreich blockiert werden. Diese beeindruckenden Zahlen präsentierte am Montag der Minister für digitale Transformation und öffentliche Funktionen, Óscar López, der die Ergebnisse als einen entscheidenden Schlag gegen Cyberkriminelle bezeichnete.
Beeindruckende Zahlen: Die Wirksamkeit des Plans in Phasen
Die Initiative zeigt eine stetig wachsende Effektivität. In der ersten Phase, die am 7. März begann, wurden täglich bereits rund 235.600 Anrufe und 10.000 SMS abgefangen. Mit der Verschärfung der Maßnahmen im Juni und Juli explodierten diese Zahlen förmlich: Die tägliche Blockade stieg auf 434.915 Anrufe und 18.666 SMS. Dies entspricht einer Steigerung von 85 % bei Anrufen und 87 % bei Textnachrichten.
“Seit wir die Maßnahmen am 7. März eingeleitet haben, wurden exakt 47.971.400 falsche Anrufe und mehr als 2,2 Millionen betrügerische SMS blockiert”, erklärte Minister López stolz auf einer Pressekonferenz. Diese Entwicklung unterstreicht die Wirksamkeit der neuen Strategie im Schutz der Bürger vor Betrugsversuchen.
Wie funktioniert der Schutz vor Betrugsanrufen und SMS?
Der Kern des Plans verpflichtet die Telekommunikationsanbieter zu einem proaktiven Vorgehen. Sie müssen nun Anrufe und SMS blockieren, die von Nummern stammen, welche offiziell nicht vergeben sind oder als ungültig gelten.
Eine besonders wichtige Maßnahme, die seit dem 7. Juni in Kraft ist, zielt auf das sogenannte “Spoofing” ab. Betrüger, die oft aus dem Ausland operieren, fälschen ihre Anrufer-ID, um eine spanische Nummer vorzutäuschen und so das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen. Die Betreiber sind nun verpflichtet, solche Anrufe internationalen Ursprungs zu blockieren. Eine Ausnahme gilt lediglich für spanische Kunden, die sich im Roaming befinden.
Zukunftssicher: Ein Register gegen Identitätsdiebstahl ab 2026
Um den Betrug noch weiter einzudämmen, plant die Regierung einen weiteren, entscheidenden Schritt. Ab 2026 soll eine zentrale Datenbank für verifizierte alphanumerische Absender-IDs geschaffen werden. Oftmals nutzen Unternehmen oder Behörden für den SMS-Versand einen Namen anstelle einer Nummer (z. B. “Correos” oder “DGT”). Kriminelle imitieren diese Kennungen, um Phishing-Nachrichten zu versenden.
Dieses neue Register, das von der Nationalen Kommission für Märkte und Wettbewerb (CNMC) verwaltet wird, soll sicherstellen, dass nur legitime Organisationen ihre verifizierten Namen verwenden können. “Manchmal erhält man eine SMS, die angeblich von der Post oder der DGT stammt, und in Wirklichkeit sind sie es nicht. Sie geben sich als eine andere Identität aus”, warnte López. Diese Maßnahme wird den Schutz von Marken und öffentlichen Einrichtungen erheblich verbessern und Imitationsversuche schneller aufdecken.
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