Spaniens Außenminister befürwortet Ausschluss des israelischen Radteams von der Vuelta – klare Botschaft an Israel

217
Spaniens Außenminister befürwortet Ausschluss des israelischen Radteams von der Vuelta – klare Botschaft an Israel
Foto: Soziale Madien

Außenminister zieht Parallelen zu Russlands Ausschluss nach Ukraine-Invasion

Der spanische Außenminister José Manuel Albares hat sich für den Ausschluss des israelischen Radsport-Teams Premier Tech von der La Vuelta a España 2025 ausgesprochen. Damit solle ein klares Signal an Israel gesendet werden, dass internationale Sportwettkämpfe nicht weitergeführt werden könnten, „als ob nichts geschehen wäre“. Albares verwies dabei auf die Vorgehensweise gegen Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine.

Im Interview mit dem spanischen Radiosender RNE stellte Albares jedoch klar, dass die Entscheidung nicht bei der Regierung, sondern beim Internationalen Radsportverband (UCI) liege. Die spanische Exekutive habe weder über die Teilnahme noch über einen möglichen Ausschluss entschieden.

Proteste erzwingen Etappen-Abbruch in Bilbao

Die Anwesenheit des israelischen Teams hatte bereits zu heftigen pro-palästinensischen Protesten geführt. Am Mittwoch musste die Ziellinie der Etappe in Bilbao vorverlegt werden, es wurde kein offizieller Sieger gekürt. Albares zeigte Verständnis für die Demonstrationen und betonte die Solidarität der spanischen Gesellschaft mit der Zivilbevölkerung im Gazastreifen, die „durch Bomben und Hunger“ sterbe.

Kein Abbruch der diplomatischen Beziehungen

Auf Forderungen, die Beziehungen zu Israel abzubrechen oder den Botschafter abzuziehen, reagierte Albares zurückhaltend. Solche Schritte seien nur in extremen Ausnahmefällen denkbar – Spanien habe dies zuletzt im Fall Guatemalas getan. Selbst mit Russland seien trotz des Krieges die diplomatischen Beziehungen nicht abgebrochen worden. Albares betonte, dass Spanien weiterhin auf die Zwei-Staaten-Lösung setze und Israel darin einbeziehe.

Sanktionen und finanzielle Unterstützung für internationale Institutionen

Der Außenminister erinnerte daran, dass Spanien bereits Sanktionen gegen gewalttätige Siedler verhängt habe und diese auf weitere Personen ausgeweitet würden, die eine Friedenslösung blockieren. Zudem kündigte er an, dass die spanische Regierung 1,1 Millionen Euro an den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) zur Untersuchung von Kriegsverbrechen sowie 3 Millionen Euro an das UN-Menschenrechtsbüro bereitstellen werde.

Folge uns auf WhatsApp für die wichtigsten Nachrichten aus Spanien in Echtzeit.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Spanien?
Abonniere unseren Newsletter