Spanien bereitet sich auf eine ereignisreiche Wetterwoche vor, die von Stürmen, extremer Hitze und dem Wiederauftauchen von Saharastaub geprägt sein wird. Ein sogenanntes Cut-off-Tief, besser bekannt als DANA (Depresión Aislada en Niveles Altos), das sich westlich der Iberischen Halbinsel positioniert, ist der Auslöser für dieses komplexe Wetterphänomen. Die Kombination aus hohen Temperaturen, konvergierenden Winden aus dem Süden und ungewöhnlich warmem Meerwasser schafft ideale Bedingungen für die Bildung intensiver Sturmzellen.
Orangefarbener Himmel und eingeschränkte Sicht: Die Rückkehr des Saharastaubs
Die DANA wird nicht nur Stürme mit sich bringen, sondern auch eine signifikante Menge an Saharastaub über die Halbinsel transportieren, was zu Schlammschauern führen wird. Eine Luftmasse, die reich an feinen mineralischen Partikeln wie Sand und Ton ist, wurde durch starke Winde aus der Sahara angehoben und kann Tausende von Kilometern in der Atmosphäre zurücklegen.
Bereits jetzt ist in den südlichen Regionen Spaniens eine deutlich eingeschränkte Sicht und ein charakteristischer orangefarbener Himmel zu beobachten. Dieser Dunst wird im Laufe des Tages praktisch das gesamte Land erreichen. Die höchste Staubkonzentration wird voraussichtlich am morgigen Dienstag im Westen der Halbinsel registriert. Begleitend dazu wird der warme, staubbeladene Südwind ein schwüles Gefühl hinterlassen, das die sommerliche Hitze noch verstärkt.
Schlammregen in der westlichen Hälfte der Halbinsel erwartet
Die Kombination aus Regen und Saharastaub bildet die perfekte Mischung für sogenannte Schlammniederschläge. In der ersten Wochenhälfte wird die DANA eine potenzielle Gewitterfront aktivieren, die besonders den Westen Andalusiens und Extremadura betreffen wird. Am morgigen Dienstag, wenn sich das Zentrum des Kältetropfens direkt über dem Westen der Iberischen Halbinsel befindet, werden ab den frühen Morgenstunden starke Regenfälle in Teilen Andalusiens, Extremaduras und Kastilien und León einsetzen.
Laut dem europäischen Wettermodell könnten in den frühen Morgenstunden mindestens ein Dutzend Liter pro Quadratmeter in Teilen des westandalusischen Dreiecks, speziell in den Provinzen Huelva, Sevilla und Cádiz, fallen. Im Laufe des Tages könnten in einigen Gebieten der Sierra de Aracena und der Picos de Aroche (Huelva) sogar etwa 20 Liter pro Quadratmeter niedergehen. Auch in den Provinzen Cáceres und Badajoz wird die Niederschlagsintensität im Laufe des Tages zunehmen. Diese, wenn auch schwächeren, Niederschläge werden sich praktisch über die gesamte westliche Hälfte des Landes ausbreiten. Verstärkt durch die warmen Südwinde und den damit einhergehenden Saharastaub, ist hier mit Schlammregen zu rechnen.
Mit Blick auf Mittwoch wird die antizyklonale Situation an Stärke gewinnen, und der Saharastaub wird unseren Himmel allmählich von Westen nach Osten verlassen.
Der subtropische Rücken übernimmt: Anhaltende Hitze zum Wochenausklang
Zur Wochenmitte wird der sogenannte subtropische Rücken die gesamte Iberische Halbinsel dominieren. Dies führt zu einem allgemeinen Temperaturanstieg und wird die stürmische Phase vorerst beenden.
Was ist ein subtropischer Rücken?
Ein subtropischer Rücken ist ein langgestrecktes Hochdruckgebiet, das sich in subtropischen Breiten (zwischen 20° und 40° Nord und Süd) bildet. In solchen Gebieten sorgt absteigende Luft für klaren Himmel, geringen Niederschlag und entsprechend hohe Temperaturen.
Das europäische Wettermodell prognostiziert bereits jetzt eine sehr warme Woche mit für die Jahreszeit extremen Temperaturen. Besucher und Bewohner Spaniens sollten sich auf anhaltende Hitze einstellen, auch wenn die anfänglichen Stürme und der Saharastaub abgeklungen sind.
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