Von Barcelona gestartet, doch viele Schiffe mussten aufgeben
Die Solidaritätsflottille, die am vergangenen Sonntag mit rund 30 Booten aus Barcelona in See gestochen ist, hat bereits nach drei Tagen Fahrt dramatisch an Schlagkraft verloren. An Bord befinden sich unter anderem die ehemalige Bürgermeisterin Ada Colau sowie die Klimaaktivistin Greta Thunberg. Doch nur noch 17 Schiffe sind aktiv, nachdem fast die Hälfte der Boote wegen technischer Pannen oder widriger Wetterbedingungen ausfiel.
Erste Rückschläge kurz nach dem Start
Bereits in der ersten Nacht zwang starker Wellengang die Flotte, in den Hafen von Barcelona zurückzukehren. Am darauffolgenden Tag konnte die Fahrt fortgesetzt werden – allerdings schon ohne fünf Schiffe, die im Hafen bleiben mussten.
Als die Gruppe Kurs auf die Balearen nahm, fielen weitere sieben Boote aus. In den Häfen von Mallorca und Menorca mussten sie wegen Motorschäden, defekter Navigationssysteme oder Wassereintritts anlegen.
Unterschiedliche Boote – unterschiedliche Probleme
Die Flottille setzt sich aus sehr verschiedenen Bootstypen zusammen: von größeren Fischerbooten mit Platz für dreißig Personen bis hin zu kleinen Segelbooten mit lediglich vier bis fünf Besatzungsmitgliedern. Besonders die kleineren Schiffe leiden unter den schwierigen Bedingungen und bleiben reihenweise liegen.
Die Organisatoren, die mit ihrer Globalen Sumud-Flottille Hilfsgüter nach Gaza bringen und ein politisches Zeichen gegen die israelische Blockade setzen wollen, geben die Probleme offen zu. In sozialen Netzwerken dokumentieren Crewmitglieder Seekrankheit, Pannen und das Leben unter schwierigen Bedingungen.
Ziel: Gaza erreichen – aber wann?
Ursprünglich war geplant, die israelische Küste am 9. September – parallel zur UN-Generalversammlung – zu erreichen. Doch angesichts der massiven Verzögerungen halten Beobachter einen neuen Termin Ende September für realistischer.
Ein Etappenziel ist der Hafen von Tunis, wo sich weitere Schiffe aus Genua, Venedig und Barcelona anschließen sollen. Insgesamt war die Teilnahme von rund 60 Booten und 500 Aktivisten vorgesehen. Doch die Zahl der tatsächlich aktiven Schiffe dürfte deutlich geringer ausfallen.
Schwierige Bedingungen auf See
Die Aktivisten berichten von Schlaf unter freiem Himmel, knappen Wasservorräten und fehlender Möglichkeit zur Körperpflege. Zusätzlich zu den Wetterproblemen droht jederzeit auch das Eingreifen der israelischen Marine, die vergleichbare Missionen in der Vergangenheit regelmäßig vor Erreichen der Küsten stoppte.
Obwohl die Organisatoren ihre Entschlossenheit betonen, wird die Realität immer klarer: Die Flottille kämpft bereits in den ersten Tagen ihres langen Weges mit weit größeren Schwierigkeiten als erwartet.
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