Santiago de Compostela enthüllt neuen “Daniel Castelao” Bahnhof: Dreifach so groß und topmodern

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Santiago de Compostela enthüllt neuen "Daniel Castelao" Bahnhof: Dreifach so groß und topmodern
Foto: ESTUDIO HERRERO

Santiago de Compostela, Spanien – Der Bahnhof von Santiago de Compostela präsentiert sich in einem völlig neuen Gewand. Mit einer beeindruckenden Namensänderung und einer dreifach vergrößerten Lobby wurde heute der modernisierte Zugang feierlich eingeweiht. Reisende betreten den Komplex nun über einen neuen Weg, der direkt an den Busbahnhof angrenzt, und genießen dabei den Komfort eines hochmodernen Intermodal-Komplexes. Diese umfangreichen Modernisierungen, die auch eine neue Namensgebung umfassen, sind eine Reaktion auf die rasant steigende Nachfrage und sollen die Infrastruktur für die Zukunft rüsten.

Ein neues Kapitel für den Bahnverkehr in Galicien

Die Zeiten, in denen Reisende die markante Steintreppe erklimmen mussten, um zu den Zügen zu gelangen, sind vorbei. Der neue Zugang ermöglicht einen barrierefreien Eintritt, was den Komfort für alle Fahrgäste erheblich verbessert. Das ursprüngliche Passagiergebäude wird zukünftig für Bildungs- und technische Zwecke genutzt. Die Lobbyfläche wurde von 435 auf beeindruckende 1.100 Quadratmeter verdreifacht, was für ein wesentlich angenehmeres Reiseerlebnis sorgt. Auch die Parkflächen wurden neu konzipiert und bieten nun eine größere Anzahl an Stellplätzen.

Kapazitätserhöhung als Antwort auf Rekordnachfrage

José Antonio Santano, Staatssekretär für Verkehr und nachhaltige Mobilität, betonte die klare Zielsetzung der Modernisierung: “Die Kapazität des Bahnhofs durch die neuen Hochgeschwindigkeitsverbindungen zu erhöhen und natürlich seine Intermodalität zu verbessern.” Diese Maßnahmen sind eine direkte Antwort auf die hohe Nachfrage in Galicien, insbesondere in Santiago de Compostela. Ein beeindruckendes Beispiel hierfür ist die Nutzung des AVE nach Madrid, die im Jahr 2024 um 42 % gestiegen ist. Die Zahlen für die galicische Hauptstadt sind mit einem Anstieg von 121 % sogar noch “spektakulärer”, so Santano.

Milliardeninvestitionen und umfassende Infrastrukturmaßnahmen

In die Infrastruktur des Bahnhofs wurden 41 Millionen Euro investiert. Berücksichtigt man die bereits 2018 getätigten Anpassungen für den Hochgeschwindigkeitsverkehr, belaufen sich die Gesamtinvestitionen auf beeindruckende 53 Millionen Euro. Der nun eingeweihte Bereich vervollständigt den intermodalen Bahnhof, der bereits 2021 mit der Eröffnung des Busbahnhofs, einer Investition der Xunta, seinen Betrieb aufnahm. Das von Estudio Herreros entworfene Passagiergebäude befindet sich auf den Bahnsteigen und ist über eine Fußgängerbrücke direkt mit dem Busbahnhof verbunden, was die intermodale Verbindung maßgeblich stärkt. Ziel ist eine umfassende städtebauliche Integration, die das Eixample mit Pontepedriña verbindet und dabei 1.500 Quadratmeter öffentlichen Platz neu gewonnen hat.

Zukünftige Entwicklungen: Parkhaus und weitere Modernisierungen

Die Modernisierungsarbeiten sind jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen. Die Adaptierung des alten Fahrgastgebäudes, eine Neugestaltung der Parkflächen und der Bau eines neuen Parkhauses mit 900 Stellplätzen im Sommer 2026 sind noch in Planung und werden die Attraktivität des Standortes weiter erhöhen.

Eine Hommage an Galicische Kultur: Der neue Name “Daniel Castelao”

Eine der bedeutendsten Neuerungen ist die offizielle Umbenennung des Bahnhofs in “Daniel Castelao”. Diese Entscheidung, die bereits 2019 einstimmig vom Stadtrat getroffen wurde, ist nun Realität geworden und bereits in der Beschilderung sichtbar. Goretti Sanmartín, Bürgermeister von Santiago de Compostela, würdigte Castelao als “Symbol” im Kampf für demokratische Rechte und für den Schienenverkehr und bezeichnete die Umbenennung als “einen Akt der Würde”. Er betonte: “Ich denke, es ist eine politische Geste, aber auch eine menschliche Geste, eine Geste der Zuneigung und eine Geste der Anerkennung.” Staatssekretär Santano zog einen Vergleich zum Flughafen der Stadt, der den Namen Rosalía de Castro trägt, und erklärte stolz: “Santiago kann sich rühmen, dass seine beiden Hauptinfrastrukturen den Namen von zwei Säulen der Geschichte und Kultur Galiciens tragen.”


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