Der PSOE steckt mitten in einem neuen Skandal: Francisco Salazar, der ursprünglich als Stellvertreter des Organisationssekretariats der Partei vorgesehen war, ist nach Bekanntwerden von Vorwürfen wegen “unangemessenen Verhaltens” zurückgetreten. Dieser Vorfall ereignet sich inmitten des Bundeskomitees der Partei und wirft einen Schatten auf die jüngsten Personalentscheidungen.
Salazars plötzlicher Rücktritt und die Enthüllungen
Salazar bat die PSOE darum, von seinen Funktionen in der Föderalen Exekutivkommission entbunden zu werden, nachdem am Samstag Informationen über Belästigungsbeschwerden öffentlich wurden. Die Partei gab in einer Erklärung bekannt, dass sie trotz des Fehlens formeller Beschwerden über ihre offiziellen Kanäle umgehend ein vorläufiges Informationsverfahren einleiten werde.
Die Vorwürfe gegen Salazar sind schwerwiegend: Mehrere Frauen, darunter eine Angestellte des Moncloa-Palastes, werfen ihm laut einem Bericht von elDiario.es “unangemessenes Verhalten” und “obszöne Kommentare” vor. Diese mutmaßlichen Vorfälle sollen sich ereignet haben, als Salazar Kabinettschef in der Regierungspräsidentschaft war, wo er eng mit Pedro Sánchez zusammenarbeitete. Sein Rücktritt erfolgt kurz nachdem er nach der Entlassung von Santos Cerdán wegen angeblicher Korruption in das neue Organisationsteam berufen wurde.
Auswirkungen auf die PSOE-Struktur
Der Rücktritt von Salazar hat unmittelbare Konsequenzen für die interne Struktur der PSOE. Er sollte einer von drei Stellvertretern im Organisationssekretariat werden, das von Rebeca Torró geleitet wird. Nun wird diese Position unbesetzt bleiben. Das Sekretariat wird stattdessen nur noch zwei Stellvertreter haben: Anabel Mateos, die Sekretärin der Küstengemeinden des sozialistischen Bundesvorstands, und Borja Cabezón, zuständig für demokratisches Handeln und Transparenz.
Die Nachrichten über Salazar haben auch unterschiedliche Reaktionen innerhalb der Partei hervorgerufen. Kurz vor Bekanntwerden seines Rücktritts bezeichnete die Regierungssprecherin und Bildungsministerin Salazar noch als “aufrechten Genossen”. Diese Einschätzung steht im krassen Gegensatz zur Meinung von Adriana Lastra, der ehemaligen stellvertretenden Generalsekretärin der PSOE und jetzigen Regierungsdelegierten in Asturien. Sie war der Ansicht, dass Salazar angesichts der vorliegenden Informationen nicht zum Stellvertreter des Organisationssekretariats ernannt werden sollte.
Dieser neue Skandal um Salazar stellt eine weitere Belastung für die PSOE und Pedro Sánchez dar, besonders in einer Zeit, in der die Partei mit internen Umstrukturierungen und öffentlichen Diskussionen konfrontiert ist.
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