Mietpreise in Spanien auf Rekordhoch: Ein „Desaster“ am Wohnungsmarkt wird Realität

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Mietpreise in Spanien auf Rekordhoch: Ein „Desaster“ am Wohnungsmarkt wird Realität
Image by freepik

Die jüngsten Daten des Immobilienportals Idealista zeichnen ein alarmierendes Bild: Die Mietpreise in Spanien haben im zweiten Quartal des Jahres einen neuen Höchststand erreicht und steigen weiterhin unaufhaltsam. Mit einem Anstieg von 4,4 % im Quartal und beeindruckenden 9,7 % im Juni im Vergleich zum Vorjahr liegt der Quadratmeterpreis nun bei 14,6 Euro – ein Allzeithoch, das die Branche in Aufruhr versetzt.

Interventionismus als Brandbeschleuniger: Experten warnen vor den Folgen

Für Branchenkenner kommt diese Entwicklung nicht überraschend. Seit geraumer Zeit warnen sie vor den fatalen Auswirkungen der interventionistischen Politik der Regierung von Pedro Sánchez. Francisco Iñareta, Sprecher von Idealista, bringt die Lage auf den Punkt: „Die Katastrophe auf dem spanischen Mietmarkt ist eine Realität.“ Er beklagt eine jahrelange „Verfolgung von Vermietern“ und „schädliche Maßnahmen“, die im Wohnungsgesetz gipfelten. Das Resultat sei ein dramatischer Rückgang des verfügbaren Mietangebots, der die Preise durch das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage in die Höhe treibt.

Zusammenbruch des Angebots: Mieterschutz auf Kosten des Marktes?

Die Befürchtungen vieler haben sich bewahrheitet: Die Begrenzung der Mietpreise und ein übermäßiger Mieterschutz haben nicht zu einer Entspannung der Lage geführt, sondern zu einem Zusammenbruch des Angebots. Während die Nachfrage nach Mietwohnungen ungebrochen ist, ziehen sich immer mehr Vermieter vom Markt zurück. Eine Politik, die das Problem nicht löst, sondern verschärft.

Regionale Unterschiede: Wo Mieten am teuersten sind und wo der Anstieg am stärksten war

Der Preisanstieg zieht sich durch alle autonomen Gemeinschaften Spaniens. Besonders drastisch war der Anstieg im letzten Jahr in Kastilien-La Mancha (+12,7 %), La Rioja (+12,4 %), Madrid (+11,7 %), Andalusien (+11,2 %), Katalonien (+10,7 %), der Valencianischen Gemeinschaft (+10,2 %) und Kastilien und León (+10,1 %). Die Balearen verzeichneten mit 1,6 % den geringsten Anstieg.

Die Balearen führen weiterhin die Liste der teuersten Mietmärkte an, mit stolzen 20,2 Euro pro Quadratmeter, dicht gefolgt von Madrid (20,1 Euro) und Katalonien (19,2 Euro). Auf der anderen Seite des Spektrums finden sich Extremadura (7,3 Euro), Kastilien-La Mancha (7,9 Euro) und La Rioja (9 Euro) als die günstigsten Regionen.

Provinzen im Fokus: Einzelne Ausnahmen und extreme Steigerungen

Während die meisten spanischen Provinzen höhere Mietpreise als im Vorjahr verzeichneten, gab es drei Ausnahmen: Lleida (-4,1 %), Huelva (-0,8 %) und Girona (-0,5 %). Den größten Preissprung erlebte Zamora mit einem Anstieg von 18,7 %. Auch Segovia (+18,2 %), Guadalajara (+16,1 %), Toledo (+14,4 %) und Ávila (+14 %) verzeichneten signifikante Zuwächse. In Madrid stiegen die Mieten um 11,7 %, in Barcelona um 9,9 %.

An der Spitze der teuersten Provinzen liegen neben Barcelona (20,7 Euro) und den Balearen (20,2 Euro) auch Madrid (20,1 Euro) und Guipúzcoa (16,8 Euro).


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