Massenproteste gegen Massentourismus in Barcelona

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Tausende von Demonstranten strömten am Samstag auf die Straßen Barcelonas und drückten ihre wachsende Wut über den vermeintlichen Würgegriff des Tourismus auf ihre Stadt aus.

Die Menge, die von der Polizei auf 2.800 geschätzt wurde, marschierte unter dem Schlachtruf “Genug! Lasst uns dem Tourismus Grenzen setzen!”

Die Demonstranten schwenkten Plakate mit Slogans wie “Barcelona steht nicht zum Verkauf” und “Touristen gehen nach Hause” und zielten auf beliebte Touristengebiete. Einige griffen sogar auf Wasserpistolen bei ahnungslosen Urlaubern zurück, die Mahlzeiten im Freien genossen. Sprechchöre wie “Touristen raus aus unserer Nachbarschaft” hallten durch die Straßen, als die Demonstranten vor Hotels anhielten.

Die steigenden Lebenshaltungskosten sind ein zentrales Problem für die Bewohner Barcelonas. In den letzten zehn Jahren sind die Immobilienpreise um 68 Prozent gestiegen, und die Mieten in Touristengebieten wie Barcelona und Madrid haben sich im Juni um beeindruckende 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht, berichtet Idealista. Viele Einwohner sehen den Touristenansturm als Hauptursache für diese Kostenexplosion, die das wirtschaftliche Gefüge der Stadt verändert.

Die Stadtverwaltung ergreift Maßnahmen, um die Sorgen der Bürger zu adressieren. Geplant ist, bis Juni 2028 alle kurzfristigen Vermietungen auslaufen zu lassen. Diese radikale Maßnahme soll die Wohnkosten drücken und Barcelona als lebenswerte Stadt für ihre Einwohner erhalten. Der Stadtrat hat zudem ein Verbot der Vermietung von Touristenapartments – aktuell über 10.000 – angekündigt, um diese wieder dem lokalen Wohnungsmarkt zuzuführen.

Diese Proteste stehen nicht allein. Ähnliche Kundgebungen finden in anderen spanischen Touristenmagneten wie Palma de Mallorca und den Kanarischen Inseln statt. Spanien, das nach Frankreich am zweithäufigsten besuchte Land Europas, erlebte 2023 einen bemerkenswerten Anstieg ausländischer Besucher um 18,7 Prozent, mit über 85 Millionen Touristen. Katalonien, die Region um Barcelona, war mit 18 Millionen Besuchern die beliebteste, gefolgt von den Balearen und den Kanarischen Inseln.

Die lokale Unzufriedenheit kocht hoch. Gruppen wie “Friends of Nature of Tenerife (ATAN)” planen weitere Proteste und zielen darauf ab, diesen Sommer die Haupttouristengebiete zu treffen. Sie behaupten, dass ihre Forderungen nach Veränderung ignoriert wurden, und rufen die Einwohner dazu auf, weiterhin gegen ein Tourismusmodell zu protestieren, das sie als schädlich für ihre Lebensart ansehen.


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