Die Autonome Gemeinschaft Madrid fördert die soziale Integration und unterstützt die Autonomie von Obdachlosen durch das Housing First-Programm, das seit 2019 aktiv ist. Das Ministerium für Familie, Jugend und Soziales hat nahezu eine Million Euro in die Erneuerung des letzten Vertrags investiert.
Dieses Programm bietet 20 voll ausgestattete Wohnungen, in denen ein multidisziplinäres Team von zehn Fachleuten, darunter Verwaltungsmitarbeiter, Soziologen sowie Sozialarbeiter und Integrationshelfer, tätig ist. Es richtet sich an Personen über 18 Jahren und bietet ihnen einen sicheren Raum, um mit psychischen Problemen, Suchtverhalten, Behinderungen oder Arbeitslosigkeit umzugehen.
Um an diesem Modell teilzunehmen, das in den 1990er Jahren in den Vereinigten Staaten entwickelt wurde, müssen die Begünstigten über funktionale Autonomie verfügen und bereit sein, freiwillig Unterstützung sowie Kontakt zu Fachleuten zu akzeptieren. Diese Fachleute begleiten und unterstützen sie sozialpädagogisch, um ihre häusliche, wirtschaftliche und soziale Selbstständigkeit zu erreichen.
Wenn dieses Ziel erreicht ist, übernimmt der Nutzer die anfallenden Kosten nach seinen Möglichkeiten, sodass das Zuhause, in dem der Genesungsprozess beginnt, letztlich sein eigenes Zuhause wird.
Darüber hinaus werden Workshops angeboten, die darauf abzielen, das Selbstwertgefühl der Teilnehmer zu stärken. Hierbei kommen Techniken zum Einsatz, die eine Reflexion über Stärken, Talente und Verbesserungsmöglichkeiten ermöglichen. Zudem gibt es Aktivitäten zur Förderung digitaler Fähigkeiten, präventiver und sexueller Gesundheit sowie zur Optimierung des Wohnraums, etwa in den Bereichen Energieeffizienz, Haushaltsreinigung und Müllrecycling.
Ressourcenleitfaden
Die Autonome Gemeinschaft Madrid hat einen Ressourcenleitfaden für Obdachlose erstellt, der alle in der Region verfügbaren Dienstleistungen für deren Betreuung und Unterstützung auflistet. Dieser Leitfaden dient der Koordination der Hilfsangebote sowohl durch öffentliche Verwaltungen als auch durch soziale Einrichtungen.
Neben dem Projekt “Housing First”, das mit europäischen Mitteln kofinanziert wird, sind auch andere Initiativen erwähnenswert. Dazu gehört die Unterbringung von Jugendlichen im Alter von 18 bis 21 Jahren, die stark von sozialer Ausgrenzung bedroht sind, mit insgesamt 167 Plätzen, die auf 31 autonome Wohnungen verteilt sind. Ein weiteres Projekt ist “Luziérnagas”, das präventive und spezialisierte Hilfe für obdachlose Frauen bietet, die Opfer von Gewalt geworden sind. Zudem gibt es den Aufnahme- und Hilfsdienst für obdachlose Personen in Rekonvaleszenz, der von der Einrichtung Hogar Sí ins Leben gerufen wurde. Dieses Programm umfasst Unterbringung, Unterstützung sowie psychologische und soziale Betreuung für obdachlose Menschen, die an schweren chronischen Erkrankungen oder in palliativen Situationen leiden.
Abonniere unseren Newsletter