Kussgate: Der Prozess des Jahres gegen Luis Rubiales wegen des Kusses auf Jenni Hermoso beginnt am Montag

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Spanische Staatsanwaltschaft fordert Haftstrafe für Rubiales im Kussgate-Fall

Eineinhalb Jahre nach dem Finale der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland, das am 20. August 2023 stattfand, beginnt der Prozess gegen Luis Rubiales. Der ehemalige Präsident des Königlichen Spanischen Fußballverbandes steht wegen des nicht einvernehmlichen Küssens der Fußballerin Jenni Hermoso während der Medaillenzeremonie sowie wegen anschließender Nötigung der Spielerin vor Gericht.

Luis Rubiales, der Hauptangeklagte
Im Mittelpunkt des Prozesses steht Luis Rubiales, der damalige Präsident des Königlichen Spanischen Fußballverbands (RFEF). Laut Anklageschrift hielt er während der Medaillenzeremonie den Kopf der Spielerin mit beiden Händen fest und küsste sie überraschend und ohne ihre Zustimmung auf die Lippen.

Die Vorwürfe gegen Luis Rubiales
Rubiales wird wegen eines mutmaßlichen Verbrechens der sexuellen Nötigung angeklagt, da er ohne Zustimmung der Spielerin gehandelt haben soll. Die Anklage fordert ein Jahr Gefängnis und vier Jahre Distanz- und Kommunikationsverbot mit Jenni Hermoso. Zudem wird ihm Nötigung vorgeworfen, da er die Spielerin und ihre Angehörigen unter Druck gesetzt haben soll, öffentlich zu seinen Gunsten auszusagen. Dafür fordert die Anklage eineinhalb Jahre Haft.

Weitere Angeklagte
Neben Rubiales müssen drei weitere hochrangige Beamte, die während seiner Amtszeit in der Föderation in seinem Vertrauen standen, vor Gericht aussagen. Dazu gehören Jorge Vilda, der Trainer der spanischen Frauenfußballmannschaft von 2015 bis 2023, Rubén Rivera, Marketingdirektor des Verbandes, und Albert Luque, Sportdirektor der Nationalmannschaft. Sie alle werden der Nötigung beschuldigt, da sie Jenni Hermoso unter Druck gesetzt haben sollen, zugunsten von Rubiales auszusagen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, den Kuss rechtfertigen zu wollen, den Rubiales gegen den Willen der Spielerin gab. Ihnen drohen eineinhalb Jahre Haft und eine Entschädigung von 100.000 Euro an Jenni Hermoso, die unter den vier Angeklagten aufgeteilt werden soll.

Jenni Hermoso, die erste Zeugin
Den Auftakt des Prozesses bildet die Aussage von Jenni Hermoso, dem mutmaßlichen Opfer von Rubiales. Ihre Aussage erfolgt am Montag, dem 3. Februar, zusammen mit Ana Álvarez, der damaligen Direktorin des Frauenfußballs des Verbandes, und Patricia Pérez, Pressesprecherin der Frauenmannschaft. Hermoso wird persönlich aussagen, nachdem sie von Mexiko nach Madrid gereist ist, wo sie aufgrund ihrer Verbindung zu Tigres lebt.

Zeugenaussagen von Teamkolleginnen
Weitere Teamkolleginnen von Jenni Hermoso werden ebenfalls aussagen, darunter Alexia Putellas und Irene Paredes. Misa Rodríguez von Real Madrid wird persönlich am 5. Februar vor Gericht erscheinen, während Laia Codina per Videoanruf aus dem Vereinigten Königreich aussagen wird.

Montse Tomé und andere Zeugen
Montse Tomé, der derzeitige Trainer der spanischen Frauenmannschaft, wird auf Antrag der Verteidigung als Zeuge geladen. Auch Luis de la Fuente, der aktuelle Trainer der Männermannschaft, und weitere ehemalige und aktuelle Funktionäre werden ihre Aussagen machen.

Foto: Archiv


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