Kriminalität in Barcelona erreicht Rekordhoch: Jeder dritte Einwohner 2024 Opfer eines Verbrechens

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Mossos d'Esquadra

Die Sicherheitslage in Barcelona hat einen alarmierenden neuen Tiefpunkt erreicht. Laut der Viktimisierungserhebung 2025 der Stadtverwaltung wurde im Jahr 2024 jeder dritte Einwohner Opfer einer Straftat. Mit einer Gesamtviktimisierungsrate von 35 % markiert dies den höchsten Wert des letzten Jahrzehnts. Erstmals wurde auch der Bereich der Cyberkriminalität in die Statistik einbezogen, was die dramatische Zunahme maßgeblich beeinflusst hat.

Neue Studie enthüllt schockierende Details zur Sicherheitslage

Die zwischen dem 17. Februar und dem 19. März 2025 durchgeführte Erhebung basiert auf einer Stichprobe von 4.000 in Barcelona gemeldeten Personen über 16 Jahren. Die Ergebnisse zeichnen ein düsteres Bild: Die traditionelle Kriminalitätsrate, ohne digitale Delikte, stieg bereits von 25,4 % im Jahr 2023 auf 28,6 %. Die Hinzunahme von Cyberkriminalität katapultiert diese Zahl jedoch auf besorgniserregende 35 %.

Der massive Einfluss der Cyberkriminalität

Die erstmalige Erfassung von digitaler Kriminalität zeigt deren enorme Auswirkungen. Ganze 13,1 % der Befragten waren von Delikten wie Online-Betrug, Identitätsdiebstahl oder unbefugtem Zugriff auf Konten und Geräte betroffen. Damit stellt die Cyberkriminalität nach Straftaten gegen die persönliche Sicherheit die zweithäufigste Verbrechenskategorie dar. Diese neue Dimension der Kriminalität verändert das Verständnis von Sicherheit in der Metropole grundlegend.

Die Entwicklung der Kriminalität im Überblick

Ein Blick auf die vergangenen Jahre verdeutlicht den dramatischen Anstieg. Nachdem die Viktimisierungsrate seit 2020 konstant unter 27 % lag, schnellte sie 2024 in die Höhe:

  • 2020: 24,9 %
  • 2021: 25,5 %
  • 2022: 26,2 %
  • 2023: 25,4 %
  • 2024 (ohne Cyberkriminalität): 28,6 %
  • 2024 (inklusive Cyberkriminalität): 35 %

Besonders alarmierend ist auch der Anstieg der vollendeten Straftaten, der von 22 % im Vorjahr auf 29,6 % im Jahr 2024 zunahm.

Persönliche Sicherheit am stärksten bedroht

Straftaten gegen die persönliche Sicherheit wie Diebstahl, Raub, Drohungen oder Aggressionen bilden mit 22,1 % die größte Sorge der Bürger. Es folgen die bereits erwähnte Cyberkriminalität (13,1 %), Delikte im Zusammenhang mit Fahrzeugen (7,1 %) und Einbrüche in Wohnungen (4 %).

Das wachsende Gefühl der Unsicherheit in der Bevölkerung

Die Zahlen spiegeln sich auch in der subjektiven Wahrnehmung der Bürger wider. Fast 39 % der Befragten halten Barcelona für eine unsichere Stadt – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Besonders ausgeprägt ist dieses Gefühl bei Frauen, von denen fast die Hälfte (48,4 %) die Stadt als unsicher empfindet. Der Bezirk Ciutat Vella wird mit 62,7 % am negativsten bewertet, während Sarriá-San Gervasio die positivste Wahrnehmung genießt.

Die Studie zeigt zudem eine Zunahme der Mehrfachopferschaft, bei der eine Person Opfer mehrerer Straftaten wird. Dieser Trend ist besonders bei Frauen zu beobachten, deren Opferanteil (32,8 %) den der Männer (27,2 %) übersteigt. Trotz der angespannten Lage verbessert sich das Vertrauen in die Polizei: 63,4 % bewerten die Arbeit der Guàrdia Urbana positiv, bei den Mossos d’Esquadra sind es sogar 72,3 %. Dennoch bleibt die Anzeigebereitschaft mit nur 30,1 % auf einem niedrigen Niveau.


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