Kataloniens Schulen im Wandel: Halal-Menüs statt spanischer Tradition

2028
Kataloniens Schulen im Wandel: Halal-Menüs statt spanischer Tradition
Bild: KI

Katalonien im Fokus: Traditionelle spanische Küche weicht Halal-Angeboten in Schulen – Eine besorgte Mutter prangert „stille Indoktrination“ an und entfacht Debatte über kulturelle Identität und Bildungssystem.

In mehreren Schulen Kataloniens vollzieht sich derzeit ein bemerkenswerter Wandel in der Speiseversorgung, der weit über die reine Menügestaltung hinausgeht. Angesichts einer zunehmenden muslimischen Einwanderung wird dort immer häufiger auf traditionelle spanische Gerichte verzichtet und stattdessen ausschließlich Halal-Menüs angeboten. Dies, so die Begründung, diene der Kostensenkung und der Anpassung an die veränderte Zusammensetzung der Schülerschaft. Eine katalanische Mutter hat diese Entwicklung jüngst auf einer öffentlichen Veranstaltung der Partei VOX scharf kritisiert und damit eine tiefgreifende Debatte über kulturelle Identität, Bildungspolitik und Integration in Spanien angestoßen.

Verlust der Wahlfreiheit: Halal als einzige Option?

Die besorgte Mutter berichtete eindringlich, dass ihre Tochter seit Monaten keine Alternative zu Halal-Hühnchen und Truthahn mehr habe. Die typischen Gerichte der spanischen Ernährung seien aus den Speiseplänen verschwunden. „Unsere Kinder haben nicht mehr die Wahl zu wählen“, beklagte sie und betonte, dass diese Auferlegung von Lebensmitteln nur ein Symptom eines weitaus größeren Problems sei: des Verlusts eigener kultureller und historischer Bezüge. Ihre Kritik richtete sich auch gegen das ihrer Meinung nach mangelnde Wissen vieler Schüler über Schlüsselpersonen der spanischen Geschichte, wie die Katholischen Könige oder Lope de Vega. „Es ist sehr traurig, dass ein Schüler im ersten Jahr des Abiturs nicht weiß, wer die Katholischen Könige waren“, äußerte sie mit Nachdruck.

Katalanisch als Exklusionsfaktor und ideologischer Druck

Ein weiterer Punkt ihrer Kritik war die zunehmende Dominanz des Katalanischen in der schulischen Kommunikation. Alle E-Mails der Schule würden ausschließlich in dieser Sprache versandt, was Familien, die nicht muttersprachlich Katalanisch sprechen, benachteilige. Die Rednerin ging noch weiter und beschuldigte das Bildungssystem, Familien auszuschließen, die nicht mit seiner vorherrschenden Ideologie übereinstimmen. „Wenn ihr die Indoktrination nicht akzeptiert, schließen sie euch aus dem System aus, aber dann versuchen sie, eure Kinder zu behalten“, sagte sie und verteidigte die Ansicht, dass Schulen aufhören, neutrale Räume zu sein und stattdessen zu Instrumenten ideologischen Drucks würden.

Gemischte Toiletten und die Suche nach Repräsentation

Ein besonders emotionaler Aspekt ihrer Rede war die Ablehnung neutraler Toiletten in Schulen. Sie hinterfragte, warum ihrer Tochter der Zugang zu einer ausschließlich für Mädchen vorgesehenen Toilette nicht garantiert werden könne. „Warum müssen es gemischte Toiletten sein, damit sich niemand beleidigt fühlt, auch wenn sie nicht einmal wissen, wer sie sind?“, fragte sie rhetorisch, bezogen auf die in einigen Zentren umgesetzte Politik der Geschlechtsidentität.

Die Mutter schloss ihre Rede mit einem klaren Bekenntnis zu VOX als einziger politischer Partei, die ihrer Meinung nach die von dieser Art von Veränderungen betroffenen Familien verteidige. „Sie haben lange Zeit im Schatten gekämpft, ohne dass ihnen jemand zugehört hat, aber hier sind wir“, sagte sie und betonte, dass ihre Partei bereit sei, denjenigen eine Stimme zu geben, die sich vom restlichen politischen Spektrum ignoriert fühlen. Die Debatte um Halal-Menüs in Schulen ist somit nur ein Teil eines vielschichtigen Diskurses über Integration, kulturelle Anpassung und die Rolle des Bildungssystems in Spanien.


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