Auf Teneriffa haben Einheimische als Protest gegen den Massentourismus Mietwagen in Brand gesetzt. Die Polizei geht davon aus, dass die 20 zerstörten Fahrzeuge gezielt Opfer eines Anschlags gegen Touristen wurden. Ein aufgetauchtes Video wird als Bekennerschreiben interpretiert. Darin ist das Logo eines Autovermieters zu sehen, was darauf hindeutet, dass sich der Protest nicht nur gegen den Massentourismus im Allgemeinen, sondern auch spezifisch gegen Unternehmen richtet, die vom Tourismus profitieren. Ironischerweise waren auf Teneriffa bereits Gebühren für Urlauber eingeführt worden, um den Massentourismus einzudämmen.
Das bereits am Aschermittwoch aufgenommene Video zeigt die brennenden Autos auf einem Parkplatz im Touristenzentrum Costa Adeje. Mietwagen sind schon länger Zielscheibe der Aktivisten. So berichteten Urlauber von zerstochenen Reifen am Teresitas-Strand und von Anti-Tourismus-Aufklebern auf ihren Fahrzeugen.
Deutlich moderater verlief ein Protest auf Ibiza. Dort blockierten verärgerte Landbesitzer die Zufahrtsstraßen und Parkplätze zum Aussichtspunkt Es Vedra, der im Sommer von Tausenden besucht wird, um den Sonnenuntergang mit Blick auf die „magische Felseninsel“ zu genießen. Die Anwohner beklagen sich seit Jahren über die im Sommer überhandnehmenden Touristenmassen, berichtet der Diario de Ibiza. Ob die Blockaden weiterhin bestehen bleiben, ist unklar. Der Bürgermeister von Sant Josep sucht nach Lösungen zur Regulierung der Besucherströme.
Um den Druck auf die Politik zu erhöhen, planen Protestgruppen und Initiativen aus verschiedenen Ländern eine Intensivierung ihres Kampfes gegen den Massentourismus. Im April soll in Barcelona ein Treffen von Aktivisten aus Spanien, Portugal, Italien und Frankreich stattfinden, um über die „sozioökonomische Umgestaltung der touristischen Gebiete“ zu diskutieren.
In Spanien sprechen die Tourismusgegner laut der britischen Daily Mail bereits von einem „Sommer voller Elend“. Aktivisten haben angekündigt, in diesem Sommer insbesondere in den touristischen Hochburgen des Landes für Unruhe zu sorgen.
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