Flüchtlingslager “Mole der Schande” auf Gran Canaria geräumt

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Das überfüllte Flüchtlingslager auf Gran Canaria “Mole der Schande” wurde am Montag 30.11.2020 geräumt. Bis zu 2.600 Neuankömmlinge tummelten sich hier zeitweise, obwohl das Lager nur Platz für 400 Menschen bot.

Seit Wochen wagen immer mehr Afrikaner die gefährliche Überfahrt auf die Kanaren. In diesem Jahr trafen bereits mehr als 18.000 Menschen in kleinen offenen Holzbooten dort ein. Das bedeutet nach amtlichen Angaben eine Steigerung von 1.000 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allein 9.000 kamen in den vergangenen vier Wochen an.

Amnesty International und Human Rights Watch hatten die Schließung verlangt

Nur etwa ein Zehntel der Flüchtlinge, die die Kanaren erreichen, hat Anspruch auf Asyl. Um einen Zustrom zu unterbinden, soll keine Verlegung auf das spanische Festland geplant sein. Zur Linderung der unmittelbaren Not will Spanien nun Notlager für 7.000 Migranten errichten. Diese Zentren würden auf Gran Canaria, Fuerteventura und Teneriffa schon in den nächsten Wochen zur Verfügung stehen, sagte Migrationsminister José Luis Escrivá. Etwa 5.500 Migranten sind derzeit übergangsweise in 17 Hotels untergebracht.

Die Migrationssekretärin Spaniens, Hana Jalloul, stellte klar, dass man kein Moria Spaniens wolle und verwies damit auf das überfüllte Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos.

Regionalpolitiker warnten nach Protestdemos vor einer “sozialen Explosion” auf den Kanaren und klagten, Rettungsdienste und Polizei seien völlig überfordert.

Die meisten der Neuankömmlinge auf den Kanaren waren zuletzt im mehr als 100 Kilometer entfernten Marokko in See gestochen. Spanien hat mit Marokko und anderem afrikanischen Staaten bilaterale Abkommen zur Rückführung von Migranten unterzeichnet.

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