
Statistiken der letzten Jahre deuten auf einen besorgniserregenden Trend bei Femiziden in Spanien hin, insbesondere hinsichtlich der Herkunft der Täter. Im Jahr 2023 wurden 26 von 58 registrierten Frauenmorden (44,8 %) von Männern ohne spanische Staatsangehörigkeit begangen. Für das Gesamtjahr 2024 lag dieser Anteil bei 36,2 %, während er im ersten Quartal 2025 bereits wieder auf 50 % anstieg (drei von sechs Femiziden). Dies bedeutet, dass aktuell die Hälfte dieser Taten von einer Bevölkerungsgruppe verübt wird, die lediglich 13,4 % der Gesamtbevölkerung Spaniens ausmacht. Anders formuliert: Die Rate der von nicht-spanischen Männern¹ begangenen Frauenmorde ist, bezogen auf den jeweiligen Bevölkerungsanteil, viermal so hoch wie die Rate bei spanischen Männern.
Diese Zahlen, die vom spanischen Gleichstellungsministerium stammen, markieren einen Höchststand beim Anteil nicht-spanischer Täter. Der bisherige Rekordwert wurde 2023 mit 44,8 % erreicht, was einen signifikanten Anstieg gegenüber 2022 darstellte. In jenem Jahr wurden von 49 Opfern sogenannter „geschlechtsspezifischer Gewalt“ 19 (38,8 %) durch Männer ohne spanische Staatsangehörigkeit¹ getötet, während 30 Täter Spanier waren. Im Jahr 2021 lag dieser Anteil noch bei 23,6 %. Der aktuelle Wert von 50 % im ersten Quartal 2025 stellt somit mehr als eine Verdopplung des Anteils innerhalb von rund vier Jahren dar.
Ein ähnlich hoher Anteil nicht-spanischer Täter wurde zuletzt 2019 registriert: Damals waren bei 55 Femiziden 22 Täter (40 %) nicht-spanischer Herkunft, gegenüber 33 spanischen Tätern. Blickt man bis zum Beginn der offiziellen Datenerfassung im Jahr 2003 zurück, betrug dieser Anteil lediglich 15,5 %. Das bedeutet, dass sich der Anteil nicht-spanischer Täter¹ an Femiziden in den letzten 20 Jahren mehr als verdreifacht hat.
Obwohl die Daten eine deutliche Sprache sprechen und Experten zunehmend auf mögliche Herausforderungen bei der Integration bestimmter Kulturen hinweisen, lehnt Gleichstellungsministerin Ana Redondo eine direkte Verknüpfung dieser Aspekte ab. Konfrontiert mit den Statistiken ihres eigenen Ministeriums, betonte sie, es sei „gefährlich, diese Gleichsetzung vorzunehmen“, da dies „ein anderes Problem, nämlich Fremdenfeindlichkeit“ befördere. Auf die Frage nach der Überrepräsentation von Männern ohne spanische Staatsangehörigkeit¹ in der Femizid-Statistik antwortete sie: „Das Problem des Machismo ist global, das Patriarchat ist die erste Globalisierung.“
Ein Abgleich der Daten des Gleichstellungsministeriums mit denen des Nationalen Statistikinstituts (INE) legt einen Zusammenhang zwischen der Zunahme des Bevölkerungsanteils ohne spanische Staatsangehörigkeit¹ in bestimmten Regionen und der Häufigkeit von Frauenmorden nahe. Von den sechs bisher im Jahr 2025 registrierten Opfern wurden zwei in Andalusien und eines in Katalonien ermordet – beides Regionen mit einem signifikanten Anstieg der nicht-spanischen Bevölkerung¹ in den letzten Jahren. Auf diese beiden bevölkerungsreichsten Regionen Spaniens entfielen bereits 2024 insgesamt 45,8 % aller registrierten Femizide (22 von 48).
Seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2003 wurden insgesamt 1.293 Frauen von ihren Partnern oder Ex-Partnern ermordet. Davon wurden 861 Taten von Spaniern und 417 (32,5 %) von Männern ohne spanische Staatsangehörigkeit¹ begangen. Eine im Januar von dem Informatiker José Manuel Molina erstellte Datenbank zu Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt unterstreicht, dass nicht-spanische Männer¹ proportional häufiger Täter bei dieser Art von Verbrechen sind.
Innerhalb der Gruppe der nicht-spanischen Täter¹ fällt die hohe Inzidenz bei marokkanischen Staatsangehörigen auf. Sie waren für 22 Femizide zwischen 2021 und 2024 verantwortlich (2021: 4, 2022: 5, 2023: 7, 2024: 6). Angesichts eines Bevölkerungsanteils von etwa 2 % ist ihre Täterrate bei Femiziden, bezogen auf ihren Bevölkerungsanteil, etwa 5,7-mal höher als die von Spaniern. Eine ähnliche Überrepräsentation zeigt sich bei rumänischen Staatsangehörigen, deren Rate etwa 3,4-mal höher ist als die spanischer Täter.
Eine Aufschlüsselung der von Molina gesammelten Daten nach Autonomen Gemeinschaften (Regionen) offenbart ebenfalls signifikante Unterschiede. Im Zeitraum 2003 bis 2024 wurden die meisten Femizide in Andalusien (267), Katalonien (211) und der Valencianischen Gemeinschaft (163) registriert. Bemerkenswert ist dabei, dass die Autonome Gemeinschaft Madrid die einzige Region ist, in der die Zahl der nicht-spanischen Täter¹ (68) die der spanischen Täter (67) übersteigt (Gesamtzahl 135).
Abonniere unseren Newsletter