Die Inflation in Spanien steigt im Februar auf 3 % angetrieben von den Strompreisen

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Spanien Inflation April 2023

Die Inflation in Spanien hat sich im Februar leicht beschleunigt. Laut vorläufigen Daten des Nationalen Instituts für Statistik (INE) vom Donnerstag stieg der Verbraucherpreisindex (VPI) im Vergleich zum Vorjahr um 3 %, ein Anstieg von 0,1 Prozentpunkten gegenüber Januar. Der INE führt dies primär auf gestiegene Strompreise zurück, die den Rückgang der Kraftstoffpreise überkompensiert haben.

Dies markiert den fünften Monat in Folge mit steigender Inflation, ein Trend, der im Oktober einsetzte, nachdem die Rate im September mit 1,5 % den niedrigsten Stand seit Anfang 2021 erreicht hatte. Seitdem ist der VPI um 1,5 Prozentpunkte gestiegen, wobei sich der Anstieg zu Beginn des Jahres 2025 abgeschwächt hat. Sowohl im Januar als auch im Februar betrug der Zuwachs jeweils nur 0,1 Prozentpunkte, was dennoch ausreichte, um die Inflation auf den höchsten Stand seit Juni zu heben. Der Wert liegt nahe an den 2,8 % des Vorjahreszeitraums. Gegenüber dem Vormonat Januar stiegen die Preise im Februar um 0,4 %.

Hauptgrund für den Anstieg der Inflation im Februar sind die höheren Strompreise, ein gegenläufiger Trend zum Vorjahreszeitraum. Laut dem iberischen Strommarktbetreiber (OMIE) überschritt der Preis pro Megawattstunde in den letzten Tagen die 90-Euro-Marke. Zudem wurde die Mehrwertsteuer auf Strom zum 1. Januar wieder auf den regulären Satz von 21 % angehoben, nachdem sie zuvor monatelang auf 10 % gesenkt worden war.

Dem Preisanstieg beim Strom stehen sinkende Kraftstoffpreise gegenüber, die im Zuge der Abschwächung der Ölpreise weniger stark stiegen als im Februar 2024. Nach Angaben des EU-Ölbulletins kosteten Benzin und Diesel in der letzten Woche durchschnittlich 1,570 bzw. 1,498 Euro pro Liter. Das Tanken eines durchschnittlichen 60-Liter-Tanks kostete somit rund 90 Euro.

Detailliertere Informationen zur Preisentwicklung bei Strom, Kraftstoffen und anderen Produkten wird das INE Mitte März mit der Veröffentlichung der endgültigen VPI-Daten bekanntgeben. Zu den gewichtigsten Positionen im Warenkorb der Haushalte gehören Lebensmittel, deren Preisanstieg sich in den letzten Monaten bei etwa 1,7 % stabilisiert hat.

Bereinigt um die volatilen Energie- und Rohstoffpreise (Kerninflation) sank die Inflation um 0,3 Prozentpunkte auf 2,1 %, den niedrigsten Stand seit Ende 2021. Dieser Indikator, der die Ausbreitung des Preisanstiegs auf die Gesamtwirtschaft misst, lag damit den dritten Monat in Folge unter dem Gesamt-VPI, wodurch sich die Differenz zwischen beiden Werten vergrößert hat.

Trotz des Rückgangs der Kerninflation liegt der Gesamt-VPI noch deutlich über dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebten Zielwert von 2 %. Der Inflationsanstieg der letzten Monate beschränkt sich zudem nicht nur auf Spanien. Im Euroraum stieg die durchschnittliche Inflationsrate im Januar um 0,1 Prozentpunkte auf 2,5 % (Daten für Februar stehen noch aus). Unter den vier größten EU-Volkswirtschaften verzeichnete Spanien im Januar mit über 2,8 % die höchste Inflation, verglichen mit 1,8 % in Frankreich, 1,7 % in Italien und über 2,8% in Deutschland.

Die EZB betont, dass die Inflation angesichts der anhaltenden Unsicherheit nach dem Einzug von Donald Trump ins Weiße Haus und seinen Ankündigungen von Zöllen noch nicht unter Kontrolle ist. Die von Christine Lagarde geführte Institution beobachtet die Entwicklung weiterhin aufmerksam, um die Geldpolitik im Euroraum entsprechend anzupassen. Im Januar senkte die EZB zum fünften Mal in acht Monaten den Leitzins und beließ ihn bei etwa 2,75 %. Das nächste Treffen des EZB-Rats findet in einer Woche in Frankfurt statt.


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