Die EU schlägt sieben Projekte zur Ausbeutung von Minen kritischer Materialien in Spanien vor

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Bild: KI

Die Europäische Kommission hat 47 strategische Projekte zur Gewinnung, Verarbeitung und zum Recycling kritischer Rohstoffe vorgestellt, von denen sieben in Spanien angesiedelt sind. Diese Projekte zielen darauf ab, die europäische Versorgung mit Rohstoffen zu sichern und die Abhängigkeit von Drittländern zu reduzieren – ein Thema, das durch die Pandemie, den Krieg in der Ukraine und die globalen Technologiekonflikte an Bedeutung gewonnen hat.

Die spanischen Projekte umfassen die Minen Doade (Ourense, Lithium), Las Navas (Cáceres, Lithium), P6 Metals (Cáceres, Wolfram), El Moto (Ciudad Real, Wolfram) und Aguablanca (Badajoz, Nickel und Kupfer) sowie das Recyclingprojekt CirCular (Huelva) und die Erweiterung der bestehenden Kupfermine PMR (Sevilla). Während El Moto und P6 Metals voraussichtlich in Kürze mit dem Bau beginnen, befinden sich Doade und Las Navas noch in der Prüfungsphase. In Doade wurde eine frühere Genehmigung aufgrund von Umweltbedenken abgelehnt. Las Navas befindet sich auf dem Gelände einer stillgelegten und nicht restaurierten Mine aus den 1970er Jahren. In Aguablanca soll eine alte Nickel- und Kupfermine wiedereröffnet werden.

Die 47 Projekte, die sich über zwölf Mitgliedstaaten erstrecken (Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Tschechien), erfordern Investitionen von 22,5 Milliarden Euro und decken 14 der 17 im Critical Raw Materials Act (CRMA) aufgeführten strategischen Rohstoffe ab. Der Fokus liegt auf Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan und Graphit für die Batterieproduktion sowie Magnesium und Wolfram für die Verteidigungsindustrie. Die Kommission erwartet, die EU-Ziele für die Gewinnung, Verarbeitung und das Recycling von Lithium und Kobalt bis 2030 vollständig zu erreichen und bei Graphit, Nickel und Mangan erhebliche Fortschritte zu erzielen.

Die ausgewählten Projekte erfüllen Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) und bieten einen klaren grenzüberschreitenden Nutzen für die EU. Sie profitieren von koordinierter Unterstützung durch die Kommission, die Mitgliedstaaten und Finanzinstitutionen, insbesondere beim Zugang zu Finanzmitteln und der Vermittlung von Käufern. Das neue Gesetz soll zudem die Genehmigungsprozesse beschleunigen. Die Genehmigungsdauer für Extraktionsprojekte wird auf 27 Monate und für andere Projekte, wie z.B. Recyclingprojekte, auf 15 Monate begrenzt, im Gegensatz zu den derzeitigen fünf bis zehn Jahren.

Stéphane Séjourné, Exekutiv-Vizepräsident für Wohlstand und Industriestrategie, betonte die Bedeutung der eigenen Rohstoffproduktion und Diversifizierung der Lieferketten. Er bezeichnete die Projekte als “historischen Moment für die europäische Souveränität als Industriemacht”.


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