
Die Europäische Union ringt weiterhin um die Ausgestaltung der Militärhilfe für die Ukraine. Die Außenminister der 27 Mitgliedsstaaten erzielten bei ihrem Treffen in Brüssel kaum Fortschritte hinsichtlich des geplanten dringenden Hilfspakets für Kiew. Der sogenannte „Kallas-Plan“ befindet sich noch in der Diskussion, und einige Länder, darunter Spanien, signalisieren bereits Vorbehalte.
Das Gesamtvolumen des Hilfspakets ist auf rund 40 Milliarden Euro angesetzt, wobei die Beiträge der einzelnen Länder auf freiwilliger Basis und abhängig von ihrem BIP erfolgen sollen. Für Spanien würde dies einen Anteil von etwa drei Milliarden Euro bedeuten (rund 8%). Außenminister José Manuel Albares betonte jedoch, die spanische Regierung habe „keine Aufforderung der Hohen Vertreterin benötigt, um bereits eine Milliarde Euro für dieses Jahr zuzusagen, wie wir es auch in den Vorjahren getan haben. Spanien ist in dieser Hinsicht also Vorreiter und geht mit gutem Beispiel voran.“ Implizit räumte Albares damit ein, dass aus Sicht der spanischen Regierung noch zwei Milliarden Euro fehlen, eine weitere Zusage blieb jedoch aus.
Albares bezog sich auf die bereits zugesagten eine Milliarde Euro bilateraler Unterstützung und erklärte, es gebe „keine Verteilungsschlüssel“ für den großen Hilfsfonds. Die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Kaja Kallas, erklärte hingegen, der Block arbeite „ohne Eile, aber stetig“ daran, diese neue Unterstützung für Kiew konkret zu untermauern. Tatsächlich haben die Außenminister das Thema an die Staats- und Regierungschefs weitergereicht, die es auf dem Gipfeltreffen des Europäischen Rates am Donnerstag erörtern sollen.
Die Diskussionen über dieses Thema dauern bereits seit mehreren Wochen an und laufen parallel zu den mittel- und langfristigen Verteidigungsplänen der EU. Kallas bekräftigte, die Sicherheit Kiews sei „auch die Sicherheit Europas“. Bereits bei ihrer Ankunft in Brüssel hatte die estnische Politikerin erklärt, die EU begrüße den Friedensplan für die Ukraine, an dem bereits gearbeitet werde. Gleichzeitig zeige die Haltung Russlands jedoch, dass Putin „keinen Frieden will“, nachdem er den von der ukrainischen Regierung mit Unterstützung der USA vorgelegten Plan abgelehnt habe.
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