Die Agrarpreise stiegen in Spanien um 63 % stärker als in Europa

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Die Krise im europäischen Agrarland ist trotz der jüngsten Fortschritte in Brüssel noch nicht überstanden. Besonders hart getroffen wurde der spanische Primärsektor. Dies spiegelt sich deutlich in der Inflation des Agrar- und Lebensmittelsektors wider, die in Spanien im Jahr 2023 bei 6,7 % lag und somit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 4,1 % lag.

In anderen Worten, diese Zahlen zeigen, dass die Preise im spanischen Agrarsektor innerhalb eines Jahres um 63 % stärker angestiegen sind als im europäischen Durchschnitt, laut dem “Bericht 2023 der Beobachtungsstelle für den spanischen Agrar- und Lebensmittelsektor im europäischen Kontext”, der jährlich von Cajamar in Kooperation mit Plataforma Tierra veröffentlicht wird.

Betrachtet man die kumulierte Inflation seit 2019, wird deutlich, dass der Unterschied in den Preissteigerungen zwischen Spanien und dem europäischen Durchschnitt schon länger besteht, obwohl er im letzten Jahr besonders stark war.

Diese Studie, die die spanische Landschaft im Vergleich zu Europa detailliert untersucht, zeigt, dass die Preise im spanischen Agrar- und Lebensmittelsektor von 2019 bis 2023 um 23,2 % gestiegen sind. Im gleichen Zeitraum liegt die durchschnittliche Inflation in Europa bei 19 %, was 22 % über dem spanischen Wert liegt und einen klaren “Verlust der preislichen Wettbewerbsfähigkeit” darstellt.

Die Verfasser des Berichts analysierten auch die Gründe für den stärkeren Preisanstieg in Spanien im Vergleich zum Rest Europas. Sie führen aus, dass der Unterschied zwischen Spanien und der EU-27 auf die höhere Inflation in den drei spanischen Teilsektoren der Agrar- und Ernährungswirtschaft zurückzuführen ist, insbesondere in der verarbeitenden Industrie, die einen Anstieg von 19,3 % verzeichnete, im Vergleich zu 13,1 % in der EU-27.

Zudem heben sie hervor, dass der Anstieg im Jahr 2023 auch durch den Preisanstieg von 10,9 % in der spanischen Landwirtschaft und Fischerei bedingt ist, welcher das Dreifache der EU-Inflation von 3,5 % beträgt. Sie ergänzen, dass die niedrigere Inflation in der spanischen verarbeitenden Industrie (5,9 % im Vergleich zu 7,1 %) und ein ähnlicher Anstieg der Vermarktungspreise (4,8 % gegenüber 4,4 %) nicht ausreichen, um den höheren Preisanstieg im Primärsektor zu kompensieren.

Agrarpreise steigen stärker als in der übrigen Wirtschaft

Neben der Tatsache, dass die Preise auf dem spanischen Land stärker gestiegen sind als in anderen europäischen Ländern, ist die Inflation im Primärsektor in Spanien auf kontinentaler Ebene deutlich höher als die Gesamtinflation.

Die Inflationspreise auf dem Land zeigen zwischen 2019 und 2023 einen kumulativen Anstieg von 23,2 %, was deutlich über den 14,8 % der Gesamtwirtschaft liegt. Betrachtet man das Jahr 2023, so liegt die Inflationsrate im spanischen Agrar- und Lebensmittelsektor bei 6,7 % und damit über der Gesamtinflation von 5,7 %, wie im Bericht erwähnt.

Zu diesem Preisanstieg kommen weitere negative Faktoren für den Sektor hinzu: Inflation, Dürre und internationale Spannungen haben die Nahrungsmittelproduktion um 2,6 % sinken lassen. In Spanien liegen 2,3 Millionen Hektar Ackerland brach, die Importe von Obst und Gemüse sind in den letzten zehn Jahren um fast 60 % gestiegen, und Investmentfonds haben seit 2020 bereits 6.200 Farmen zum Schließen gebracht. Diese Entwicklungen offenbaren den “schwarzen Weg”, den die europäischen, insbesondere die spanischen Landschaften, seit Jahren beschreiten.

Bild: albertoclemares


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