Manche Tavernen in Madrid haben eine bemerkenswerte Geschichte und überdauerten den Unabhängigkeitskrieg, die Herrschaft Isabel II., den Bürgerkrieg und die Franco-Diktatur. Neben Sehenswürdigkeiten wie dem Königspalast, der Puerta del Sol, der Cibeles und der Plaza Mayor gehören diese traditionsreichen Tavernen zu den Orten, die man bei einem Besuch der Hauptstadt unbedingt gesehen haben sollte. Sie laden zu einem gemütlichen Spaziergang durch die geschichtsträchtigen Gassen ein und erzählen von vergangenen Zeiten, in denen bereits zahlreiche Prominente ihre Gastfreundschaft genossen.
Besuchern fällt schnell die vorherrschende rote Farbe der Tavernenfassaden auf – kein Zufall, wie die Geschichte zeigt. Im 17. Jahrhundert gab es in Madrid über 300 Tavernen, deren Fassaden meist rot gestrichen waren. Laut dem Instagram-Account @madrid_secreto diente die rote Farbe als Signal für Analphabeten, dass dort Wein ausgeschenkt wurde. Analphabetismus war in Spanien bis ins 20. Jahrhundert weit verbreitet. Eine Studie der Universität Murcia belegt, dass im Jahr 1850 75% der spanischen Bevölkerung weder lesen noch schreiben konnten.
Einige dieser traditionsreichen Tavernen existieren bis heute. “Noch immer findet man ein Dutzend Tavernen mit roter Fassade, die natürlich weiterhin Wein ausschenken”, erklärt der Instagram-Account in einem Video mit über 3.000 Likes. Sie sind lebendige Zeugen der Madrider Geschichte und ein Muss für jeden Besucher.
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