Chaos am Flughafen Madrid: Hunderte verpassen Flug durch endlose Warteschlangen

1749
Chaos am Flughafen Madrid: Hunderte verpassen Flug durch endlose Warteschlangen

Ein beispielloses Chaos hat sich heute, am 2. Juli, am Flughafen Adolfo Suárez-Madrid-Barajas ereignet. Im Terminal T4 mussten Tausende von Reisenden stundenlange Warteschlangen an der Passkontrolle erdulden, was dazu führte, dass rund 500 Passagiere ihre internationalen Flüge verpassten. Die drastische Situation, die sich nach dem Check-in und vor dem Einstieg in den Shuttle-Zug zum Satellitenterminal ereignete, löste bei den Betroffenen große Frustration aus.

AENA und die Nationale Polizei äußern sich: Personalmangel und technische Probleme als Ursache

Die Flughafenbetreibergesellschaft AENA bestätigte den Vorfall, dementierte jedoch zunächst einen kompletten Zusammenbruch und sprach von einem “hohen Passagieraufkommen”. Später räumte AENA ein, dass die Verzögerungen auf Personalmangel zurückzuführen seien. Gegen 11:00 Uhr, einer Hauptreisezeit für internationale Flüge, war die Hälfte der Kontrollschalter unbesetzt. Dies führte zu Wartezeiten von durchschnittlich 60 Minuten.

Parallel dazu erklärte die Nationale Polizei, die für die Passkontrollen zuständig ist, dass ein “konkreter Computervorfall” in Verbindung mit einer “Anhäufung von Flügen” in kurzer Zeit die Probleme verursacht habe. Diese Erklärung deckt sich mit den Beobachtungen vieler Passagiere, die nur wenige besetzte Kontrollpunkte sahen. Gegen 14:00 Uhr entspannte sich die Lage allmählich.

Fokus auf Nicht-EU-Flüge: Nur internationale Reisende betroffen

AENA betonte, dass die massiven Warteschlangen ausschließlich die Passkontrollen für Nicht-EU-Flüge betrafen. Reisende auf innereuropäischen Flügen waren demnach nicht betroffen. Das Unternehmen versicherte, aktiv mit der Nationalen Polizei zusammenzuarbeiten, um zukünftige Engpässe zu vermeiden. AENA grenzte die eigene Verantwortung jedoch ein und erklärte, dass ihre Kooperation sich auf die Kontrolle der Durchgangsbereiche beschränke, um einen Kollaps von Treppen oder Korridoren zu verhindern.

Aktuelle Reisesaison und wachsende Passagierzahlen in Barajas

Der Vorfall ereignet sich inmitten der Hochphase der Sommerreisesaison und nur einen Tag nach einem Bahnchaos, das über 300 Passagiere in der Nähe von Madrid betraf. Spanien erlebt derzeit ein starkes Tourismuswachstum. Im Mai dieses Jahres verzeichnete der Flughafen Adolfo Suárez-Madrid-Barajas 5.734.394 Passagiere, ein Anstieg von 1 % gegenüber dem Vorjahr. In den ersten fünf Monaten des Jahres wurden insgesamt 26.851.060 Passagiere abgefertigt, 3,5 % mehr als im Vorjahreszeitraum.

Angesichts dieser steigenden Zahlen wird deutlich, dass AENA und die zuständigen Behörden ihre Infrastruktur und Personalplanung dringend anpassen müssen, um dem wachsenden Reiseaufkommen gerecht zu werden. Obwohl AENA kürzlich zusätzliche Investitionen in spanische Flughäfen angekündigt hat, ist Barajas von diesen Maßnahmen bisher nicht betroffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Passagierzahlen im Juli entwickeln und welche Konsequenzen aus dem heutigen Vorfall gezogen werden.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Spanien?
Abonniere unseren Newsletter