90.000 Spanier haben sich um 3000 Stellen als Strand-Sheriffs beworben, wie manche Einheimische die Tätigkeit nennen. Es waren vor allen junge Menschen, die sich Hoffnungen auf einen Job zwischen den Badegästen machten.
Das liegt zum einen an der körperlich herausfordernden Arbeit in der Hitze der spanischen Sonne. Zum anderen liegt es auch daran, dass junge Spanier weit überdurchschnittlich von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise betroffen sind. Mehr als eine Million Menschen in Spanien haben ihre Jobs durch die Pandemie verloren, rund die Hälfte von ihnen ist unter 35 Jahre alt.
Ausgedacht hat sich das Strand-Sheriff-Programm die Regionalregierung Andalusiens. Die Verantwortlichen hoffen, damit zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. “Oberstes Ziel ist es natürlich, Virusinfektionen zu vermeiden und für die Sicherheit der Strandbesucher zu sorgen.” Doch natürlich sei es auch ein Anliegen des Projekts der lokalen Tourismusindustrie wieder auf die Beine zu helfen, in der vor der Krise mehr als 300.000 Andalusier beschäftigt waren, erklärt Ana Celia Gonzáles, Leiterin der Zivilschutzbehörde in Málaga.
“Es gab zwar ein paar Jobangebote, aber die Konkurrenz war riesig und die Bedingungen dementsprechend miserabel”, erinnert sich Pablo García. Während des Höhepunkts der Finanzkrise lag die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien bei über 50 Prozent. Als es dann langsam wieder bergauf ging, machten sich viele Arbeitgeber die Verzweiflung der jungen Menschen zunutze und setzten sogenannte “Müllverträge” auf, wie Spanier sie nennen. Kurze Laufzeiten, kaum soziale Absicherung, niedriges Gehalt.
Zumindest sind nun 3000 von Ihnen Strand-Sheriffs.
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