KI-gesteuerte Ampeln verändern den Alltag in Madrid
Madrid setzt bei seiner Verkehrspolitik auf künstliche Intelligenz: Smarte Ampeln sollen nicht nur den Verkehrsfluss verbessern, sondern vor allem die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer erhöhen. Was wie Science-Fiction klingt, ist bereits Realität an einigen der meistfrequentierten Kreuzungen der spanischen Hauptstadt.
Intelligente Kreuzungen für Menschen – nicht nur für Autos
Die neuen Ampelanlagen sind mit KI-gestützten Kameras ausgestattet, die erkennen, wer die Straße überqueren möchte: Fußgänger, Kinderwagen, Radfahrer, Roller und sogar Rettungsfahrzeuge. Auf der Strecke von El Pardo nach Fuencarral reicht es mittlerweile, wenn Radfahrer sich der Kreuzung nähern – die Ampel registriert sie automatisch und schaltet auf Grün. Auch am Metropolitano-Stadion, an der Calle Princesa oder auf der Segovia-Brücke profitieren die Madrilenen von der smarten Technik.
Sicherheit bei Großveranstaltungen
Besonders eindrucksvoll zeigt sich der Nutzen an Spieltagen im Metropolitano. Tausende Fans überqueren gleichzeitig die Straßen, früher ein Chaos aus Gedränge und riskanten Sprintaktionen. Heute verlängern die KI-Ampeln die Grünphasen auf bis zu 80 Sekunden – genug Zeit, um sicher und stressfrei anzukommen.
Auch an der belebten Kreuzung Calle Princesa/Alberto Aguilera wird Sicherheit großgeschrieben: Eine 360-Grad-Kamera zählt die wartenden Menschen und priorisiert sie gegenüber Autos. Für Rettungsfahrzeuge wird sogar eine „grüne Welle“ ausgelöst, damit im Notfall keine Zeit verloren geht.
Madrids Vision: Null Verkehrstote bis 2035
Hinter den Innovationen steckt ein ambitioniertes Ziel: Bis 2035 will Madrid keine Verkehrstoten mehr verzeichnen. Mobilitätsstadtrat Borja Carabante betont, dass die smarte Infrastruktur dabei helfen soll, die Straßen menschenfreundlicher zu gestalten. Fußgänger und Radfahrer rücken in den Mittelpunkt, ohne den Autoverkehr völlig auszuschließen.
Ausblick: Mehr smarte Kreuzungen in ganz Madrid
Die Stadt plant, das System in den kommenden Jahren auf viele weitere Knotenpunkte auszuweiten. Damit entwickelt sich Madrid Schritt für Schritt zu einer Metropole, die ihre Straßen nicht mehr allein nach dem Autoverkehr ausrichtet, sondern den Menschen in den Vordergrund stellt.
Wer also demnächst in Madrid an einer Kreuzung einfach weitergehen kann, ohne warten zu müssen, erlebt den Alltag einer Stadt, die sich konsequent in Richtung Zukunft bewegt.
Folge uns auf WhatsApp für die wichtigsten Nachrichten aus Spanien in Echtzeit.
Abonniere unseren Newsletter