Die wochenlange Hitze in Spanien findet an diesem Wochenende ein abruptes Ende. Eine sogenannte DANA (abgeschottetes Höhentief) sorgt für eine drastische Wetteränderung, die weite Teile der Halbinsel in Alarmbereitschaft versetzt. Von Freitag bis Sonntag sind intensive Regenfälle, Hagel und starke Winde zu erwarten, die bereits jetzt für Warnungen der Staatlichen Meteorologischen Agentur (AEMET) gesorgt haben. Dieses Wetterphänomen verspricht eine willkommene Abkühlung, birgt aber auch erhebliche Risiken.
Was ist eine DANA und warum ist sie gefährlich?
Eine DANA – ein isoliertes Tiefdruckgebiet in hohen Lagen – nähert sich vom Atlantik und wird am späten Donnerstag in den Nordwesten der iberischen Halbinsel eindringen. Dieses Phänomen ist besonders tückisch, da es auf eine Atmosphäre trifft, die bereits mit warmer und feuchter Mittelmeerluft gesättigt ist. Dieser thermische Kontrast in Verbindung mit der komplexen Topographie des nördlichen Spaniens schafft ideale Bedingungen für die Entstehung von lokal sehr intensiven Gewittern. Diese Stürme entwickeln sich langsam, können aber in kurzer Zeit enorme Regenmengen abladen.
Regionale Auswirkungen: Wo es am schlimmsten wird
Der Freitag, der 11. Juli, markiert den Beginn der Unwetter. Ab Mittag werden in Galicien, Asturien, Kantabrien, im Norden von Kastilien und León sowie im Iberischen System schwere Wetterphänomene erwartet. Die AEMET prognostiziert hier Regenfälle von 30 bis 40 Litern pro Quadratmeter innerhalb nur einer Stunde, Hagel mit über zwei Zentimeter Durchmesser und Windböen von bis zu 80 Kilometern pro Stunde. Für Regionen wie Navarra, Aragonien und das östliche Kantabrische Meer wurden bereits Warnungen herausgegeben.
Der Samstag, der 12. Juli, wird voraussichtlich den Höhepunkt dieser Wetterepisode darstellen. Wenn sich die DANA weiter nach Osten verlagert, werden die Stürme an Intensität und Ausdehnung zunehmen. Besonders betroffen sind dann das Baskenland, Navarra, La Rioja, Aragonien, Katalonien und das Innere der Valencianischen Gemeinschaft. Die Wechselwirkung zwischen der DANA und dem ungewöhnlich warmen Mittelmeer könnte hier zu anhaltenden Niederschlägen führen, die in kurzer Zeit sehr hohe Akkumulationen verursachen können. Meteored-Experten warnen vor möglichen Komplikationen in städtischen oder schlecht entwässerten Gebieten, insbesondere in Berg-, Fluss- oder Campingregionen.
Am Sonntag, dem 13. Juli, wird sich die Lage voraussichtlich allmählich stabilisieren. Ein atlantischer Rücken wird zur Beruhigung der Atmosphäre beitragen, obwohl noch Restschauer in den nördlichen Bergregionen wie Galicien, im Kantabrischen Gebirge, im Iberischen System sowie im Norden der Valencianischen Gemeinschaft, in Katalonien und gelegentlich auf den Balearen möglich sind. Die Regenfälle werden jedoch weniger intensiv ausfallen.
Endlich Abkühlung: Deutlicher Temperaturrückgang erwartet
Eine der erfreulicheren Nebenerscheinungen dieser Wetterwende ist der deutliche Temperaturabfall. Die eintreffende Kaltluftmasse wird in vielen Teilen des Halbinselinneren eine spürbare thermische Entlastung bringen. Am Freitag wird dies vor allem im Westen bemerkbar sein, während am Samstag die östliche Hälfte von der Abkühlung profitiert. In einigen Regionen könnten die Temperaturen sogar unter die für diese Jahreszeit üblichen Werte sinken – eine seltene thermische Anomalie inmitten des Hochsommers.
Meteored weist darauf hin, dass die DANA auf eine sehr ausgeprägte „präkonvektive Umgebung“ trifft, was bedeutet, dass viel Feuchtigkeit, Hitze an der Oberfläche und kalte Luft in der Höhe vorhanden sind – ideale Bedingungen für atmosphärische Instabilität und die Entwicklung heftiger Stürme.
Wichtige Sicherheitshinweise und Warnungen
Die AEMET und der Katastrophenschutz mahnen zu extremer Vorsicht. Es wird dringend empfohlen, die Wetterwarnungen in Echtzeit über die Website und die sozialen Netzwerke der AEMET zu verfolgen, da solche Phänomene mit großer Variabilität und Unsicherheit verbunden sind. Vermeiden Sie Outdoor-Aktivitäten in Gebieten, für die Warnungen ausgegeben wurden. Parken Sie Fahrzeuge nicht unter Bäumen oder in überschwemmungsgefährdeten Zonen und seien Sie äußerst vorsichtig im Straßenverkehr. Der Katastrophenschutz hat ebenfalls Warnungen für die nördliche Hälfte und das östliche Drittel der Halbinsel herausgegeben. Um stets informiert zu bleiben, empfiehlt der Katastrophenschutz die Nutzung des Nationalen Alarmnetzwerks (RAN) unter https://ran-vmap.proteccioncivil.es/.
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