Die alte eingestürzte Brücke von Talavera de la Reina ist nicht römisch: Das ist ihr wahrer Ursprung

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Unglaube herrscht in Talavera de la Reina (Toledo) nach dem Einsturz der alten Brücke, auch bekannt als römische Brücke, am Samstagnacht. Die Brücke, ein Wahrzeichen der Stadt, gab dem Druck der angeschwollenen Wassermassen des Tajo nach, die nach einem Monat anhaltender Regenfälle einen Durchfluss von 1.400 Kubikmetern pro Sekunde erreicht hatten. Die Pfeiler der Brücke konnten dieser Belastung nicht standhalten und brachen an zwei Stellen.

Obwohl im Volksmund als römische Brücke bekannt, stammt die Brücke tatsächlich aus dem Mittelalter. Dies geht aus Dokumenten der Regionalregierung hervor, die die Geschichte der Brücke detailliert beschreiben und aufzeigen, dass sie im Laufe der Jahrhunderte mehrfach, mindestens ein Dutzend Mal, zerstört und wiederaufgebaut wurde.

Erste Erwähnungen der auch als Santa-Catalina-Brücke bekannten Konstruktion finden sich im Jahr 1227. König Ferdinand III. gab damals ihren Bau in Auftrag, um den Handel entlang des Flusses zu kontrollieren. Die heutige Gestalt erhielt die Brücke jedoch erst durch einen Umbau im Jahr 1490.

Trotz dieser Arbeiten litt die Brücke im Laufe der Zeit immer wieder unter Schäden, wie das Kulturministerium berichtet. Historische Dokumente belegen, dass sie ursprünglich 22 Bögen besaß, deren Anzahl sich durch die wiederholten Umbauten jedoch veränderte. Viele dieser Umbauten waren nötig geworden, nachdem die Brücke – beispielsweise in den Jahren 1625 und 1626 – durch Hochwasser beschädigt oder teilweise zerstört worden war.

Auch in den folgenden zwei Jahrhunderten verursachten die wiederkehrenden Überschwemmungen des Tajo immer wieder Schäden und Einstürze, dokumentiert für die Jahre 1815, 1835 und 1850 im Stadtarchiv von Talavera. Die letzten größeren Arbeiten an der Brücke fanden vor etwas mehr als 20 Jahren statt. Damals wurde die Struktur so verändert und angepasst, dass sie auch von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden konnte.


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