Der Sturm Jana versetzt ganz Spanien in Alarmbereitschaft mit Hochwasser und Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h

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Der schwere Sturm Jana hat Spanien mit heftigen Regenfällen und starken Winden fest im Griff. Die staatliche Meteorologische Agentur (AEMET) bezeichnet den Tag als den bisher schlimmsten dieses Unwetters. Aufgrund der Wettervorhersagen wurden in allen autonomen Regionen Spaniens – mit Ausnahme von Murcia und Melilla – Sturmwarnungen herausgegeben. Seit den frühen Morgenstunden fegen starke Böen und intensive Regenfälle über das Land.

Sechs Regionen (Andalusien, Kastilien und León, Extremadura, Galicien, Navarra und das Baskenland) befinden sich in Alarmbereitschaft der Stufe „Orange“ (erhebliches Risiko), wie die AEMET mitteilte. Besonders starke Regenfälle wurden im Tagesverlauf für Andalusien, Extremadura und die Provinz Ávila prognostiziert.

In der Autonomen Gemeinschaft Madrid wurde der Sonderhochwasserplan (INUNCAM) auf Stufe 1 aktiviert. Dies geschah nach Auswertung der AEMET-Vorhersagen und der Entwicklung der Flusspegel in der vergangenen Nacht.

Auch Andalusien hat seinen Hochwasserplan auf Notstandsstufe erhöht. In der Region, in der für mehrere Provinzen Regenwarnungen gelten, wurden bereits über 457 sturmbedingte Vorfälle registriert. Warnungen wurden zudem in Kastilien und León, Aragonien, Kastilien-La Mancha, Katalonien, Extremadura und Navarra ausgegeben.

Überschwemmungsgefahr an Flüssen

In Granada wurden die Promenaden des Bosque de Gomérez und der Cuesta del Rey Chico vorsorglich wegen starker Windböen gesperrt. Die Zufahrtsstraßen vom Stadtteil Realejo bleiben als einzige Fußgängerverbindung zwischen der Alhambra und der Stadt geöffnet. In Madrid hat die Sicherheits- und Notfallagentur 112 die Einsatzsituation 1 des Hochwasserplans INUNCAM aktiviert. Die Flüsse Lozoya, Guadarrama und Henares werden überwacht, da starke Regenfälle erwartet werden. In sozialen Netzwerken zirkulieren bereits Bilder von über die Ufer tretenden Flüssen.

Zahlreiche Einsätze

Die Feuerwehr der Generalitat verzeichnete zwischen Freitagabend 20:00 Uhr und Samstagmorgen 10:00 Uhr insgesamt 63 wetterbedingte Einsätze, hauptsächlich wegen umgestürzter Bäume und Erdrutschen. Herausragende Vorfälle wurden bisher nicht gemeldet. In Andalusien haben die Rettungskräfte seit Beginn des Sturms mehr als 450 Einsätze bewältigt, die meisten davon in den Provinzen Huelva und Cádiz. Schwerpunkte waren Erdrutsche, Schlammlawinen, umgestürzte Bäume und Äste sowie Überflutungen und Wasseransammlungen auf Straßen. Angesichts der steigenden Einsatzzahlen hat die Regionalregierung Andalusiens die Notstandsstufe aufgrund der Überschwemmungsgefahr auf Phase 1 erhöht.

Windgeschwindigkeiten bis zu 160 km/h

Die AEMET meldete Windböen von bis zu 160 km/h im Skigebiet La Pinilla (Segovia). In einigen Gebieten von Madrid, Cádiz, Ávila, Asturien, Kantabrien und Granada wurden Geschwindigkeiten von über 100 km/h gemessen. Auch die Regenmengen waren in vielen Teilen des Landes erheblich. In Fogars de Montclús (Barcelona) fielen bis 15:00 Uhr 88 Liter pro Quadratmeter. Besonders starke Niederschläge wurden auch in Teilen der Provinzen Málaga, Madrid, Girona, Salamanca und Segovia registriert.


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