“Die Erholungsphase hat begonnen”, sagte Wirtschaftsministerin Nadia Calvino vor wenigen Tagen. Die Mainstream Medien sprechen von der sogenannten “Neuen Normalität”
In der Pfarrgemeinde San Juan de Dios im Madrider Arbeiterviertel Vallecas sieht diese “Neue Normalität” jedoch ganz anders aus. “Die Schlangen hilfsbedürftiger Menschen werden immer länger”, sagt Pfarrer Gonzalo Ruiperez der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
“Colas de hambre”
Es gibt diese Armenspeisungen in allen großen Städten Spaniens, sie sind das sichtbarste Zeichen der Krise geworden. Dort stehen Einwanderer, sozial schwache Familien, ehemalige Kellner, pleitegegangene Barbesitzer, alleinerziehende Mütter und junge Akademiker. Kilometerlang ziehen sich manche dieser Hungerschlangen hin.
Die spanische Lebensmittelbank, das Rote Kreuz, Nachbarschaftsverbände und das katholische Hilfswerk Caritas sprechen von immer mehr Menschen bei den Tafeln und Suppenküchen. Mittlerweile sind es um die 134.000 Personen, die täglich für Lebensmittel alleine in Madrid anstehen.
“Unsere Geldreserven sind aufgebraucht. Wir wissen nicht, wie wir die Miete zahlen oder den Kühlschrank füllen sollen und Jobangebote gibt es derzeit so gut wie keine”, sagt Juan Carlos verzweifelt. So wie ihnen geht es derzeit vor allem in Madrids ärmeren Arbeiter- und Einwanderervierteln vielen Menschen.
Düstere Aussichten
Finanzexperten befürchten, dass die wirtschaftlichen Folgen des 98 Tage anhaltenden Alarmzustandes die Arbeitslosigkeit in Spanien bis Jahresende auf bis zu 20 Prozent hochtreiben könnten.
Willkommen in der “Neuen Abnormalität” Spaniens
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