Zwischenfall in Figueras: Pro-Palästina-Aktivisten stoppen Israel-Premier Tech bei der Vuelta

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Pro-Palästina-Aktivisten stoppen Israel-Premier Tech bei der Vuelta
x.com/Pauventeo

Ein pro-palästinensischer Protest hat das Mannschaftszeitfahren der Vuelta a España in Figueras (Girona) überschattet. Eine Gruppe von Aktivisten unterbrach am Mittwoch die Fahrt des Teams Israel-Premier Tech und sorgte für erhebliche Verzögerungen und eine hitzige Debatte über die Grenzen des Protests im Sport.

Protestaktion stoppt Radprofis mitten auf der Strecke

Während das Team Israel-Premier Tech, darunter die Fahrer Ethan Vernon, Riccitello und George Bennett, auf der Strecke des Mannschaftszeitfahrens unterwegs war, sahen sie sich plötzlich mit einer unerwarteten Blockade konfrontiert. Mehrere Demonstranten betraten die Fahrbahn, entrollten Transparente und stellten sich den herannahenden Radfahrern in den Weg. Ihr Ziel: ein Zeichen gegen die Teilnahme des israelischen Teams zu setzen, vor dem Hintergrund des von ihnen als Völkermord bezeichneten Vorgehens Israels in Gaza.

Die Fahrer waren gezwungen, abrupt abzubremsen und ihre Fahrt zu unterbrechen. Dieser Vorfall führte zu erheblichem Chaos innerhalb des Teams, das sich nach der Zwangspause erst wieder neu formieren musste, um das Rennen regelkonform mit mindestens vier Fahrern fortzusetzen.

Sportliche Konsequenzen und offizielle Reaktion

Die unmittelbare Folge der Blockade war ein massiver Zeitverlust. Im ersten Sektor verzeichnete das Team die schlechteste Zeit aller Mannschaften, mit einem Rückstand von 48 Sekunden. Dies warf sie im Klassement weit zurück.

Nach einer eingehenden Prüfung des Vorfalls durch die Rennkommissare wurde jedoch eine Entscheidung getroffen, um die sportliche Fairness wiederherzustellen. Die offizielle Zeit des Teams wurde auf 26:05 Minuten korrigiert. Diese Anpassung berücksichtigte die durch die Störung verursachte Verzögerung und platzierte das Team Israel-Premier Tech schlussendlich auf dem 14. Rang statt dem ursprünglichen 19. Platz.

Das Team selbst veröffentlichte eine Erklärung, in der es hieß: “Wir unterstützen das Recht auf freie Meinungsäußerung und friedlichen Protest, aber wir verurteilen diese Aktionen aufs Schärfste.” Auch der Direktor der Vuelta, Javier Guillén, fand klare Worte und kündigte rechtliche Schritte an: “Was passiert ist, ist inakzeptabel.”

Eine Festnahme nach Blockade

Die Aktion hatte auch strafrechtliche Konsequenzen. Wie die katalanische Polizei (Mossos d’Esquadra) bestätigte, wurde eine Person noch am Mittwochnachmittag festgenommen. Motorisierte Einheiten, die für die Sicherheit des Rennens zuständig waren, lösten die Blockade schnell auf, sodass der Wettbewerb fortgesetzt werden konnte. Der festgenommenen Person wird vorgeworfen, den Weg blockiert und damit den Ablauf des Sportereignisses gefährdet zu haben.


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