Wolken mit radioaktivem Staub bedecken Spanien regelmäßig

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Sahara Staub Valencia

Der Saharastaub, der Spanien während des Dunstes erreicht, enthält radioaktive Partikel, ein Erbe der Atomtests, die in den 1960er Jahren in der Sahara durchgeführt wurden. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge gehören zu diesen Partikeln Elemente wie Cäsium, Beryllium und Plutonium, die sich im Boden ablagern, nachdem sie Tausende von Kilometern von ihrem Ursprung in Nordafrika entfernt sind.

Diese Elemente sind in dem intensiven Dunst vorhanden, der zum Beispiel seit heute Morgen die gesamten Kanarischen Inseln in Alarmbereitschaft versetzt. Es sei daran erinnert, dass eine Studie, die von französischen Forschern in der Fachzeitschrift Earth System Science Data veröffentlicht wurde, das Vorhandensein dieser radioaktiven Elemente im Saharastaub bestätigte. Auch in einem anderen Forschungsartikel, der von den Universitäten La Laguna und Málaga durchgeführt wurde, wurden Isotope nachgewiesen, die mit dem Vorfall von Tschernobyl in Verbindung stehen.

Französische Wissenschaftler führen das Vorhandensein der radioaktiven Isotope hauptsächlich auf Atomtests zurück, die Frankreich in den 1960er Jahren durchgeführt hat, obwohl sie auch Spuren von Tests entdeckt haben, die von den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion durchgeführt wurden. Ein weiteres Beispiel dafür, dass diese “kontrollierten” Atombombenabwürfe ein Vermächtnis hinterlassen haben, das nicht nur bis in die Gegenwart reicht, sondern noch lange fortbestehen wird.

Umweltauswirkungen und Gesundheitsrisiken

Die Radioaktivität dieser Partikel könnte sowohl das natürliche Gleichgewicht des Ökosystems als auch die Gesundheit der Menschen beeinträchtigen. Obwohl die festgestellten Werte kein unmittelbares Risiko darstellen, betonen Experten, dass ihre Akkumulation auf lange Sicht Folgen haben könnte. Darüber hinaus haben feine Partikel, die leichter sind und größere Entfernungen zurücklegen können, das Potenzial, mit der Atmosphäre zu interagieren und Prozesse wie Wolkenbildung oder die Effizienz erneuerbarer Energien zu stören.

Die Studie stellt auch fest, dass schwerere Partikel tendenziell in der Nähe ihres Entstehungsortes abgelagert werden, während kleinere Partikel durch Luftströmungen über weite Strecken transportiert werden. Dieses Phänomen erklärt, wie diese Elemente während des Dunstes, der aufgrund des Klimawandels immer häufiger auftritt, in Gebiete Europas, einschließlich Spaniens, gelangen.

Die Zunahme der Intensität und Häufigkeit von Dunstepisoden stellt eine zusätzliche Herausforderung für die betroffenen Länder dar. Diese radioaktiven Partikel könnten direkte Auswirkungen auf Sektoren wie Landwirtschaft und erneuerbare Energien haben. So könnte beispielsweise ihre Anreicherung in Böden die Qualität der Pflanzen verändern, während die Effizienz von Solarmodulen aufgrund von Staubablagerungen verringert werden könnte.

Bild: Saharastaub Archiv


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