„Wie die Bronx!“ – Warum Barcelona zum Albtraum für Touristen wird

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Warum Barcelona zum Albtraum für Touristen wird
Bild; KI

Barcelona, einst ein Magnet für Touristen und Symbol mediterraner Lebensqualität, kämpft heute mit einem tiefen Vertrauensverlust. Die katalanische Hauptstadt gilt laut Eurostat inzwischen als die zweitgefährlichste europäische Stadt in Bezug auf Raubüberfälle pro 100.000 Einwohner. Ein alarmierender Befund, der sich in der öffentlichen Wahrnehmung widerspiegelt: Sicherheit ist für die Bürger inzwischen die größte Sorge – gleichauf mit der Wohnungsnot.

Gewalt auf den Straßen

Die jüngsten Vorfälle verdeutlichen die Eskalation: eine Messerattacke auf einen Jugendlichen im Stadtteil Sants, Schießereien in Sant Martí oder die Dominanz lateinamerikanischer Banden. Trotz des sogenannten „Dolchplans“, mit dem die Stadtverwaltung den Einsatz von Stichwaffen eindämmen wollte, zeigt sich: Fast 10.000 beschlagnahmte Messer im Jahr 2024 reichen nicht aus, wenn gleichzeitig über 6.000 Strafakten unbearbeitet bleiben. Polizeigewerkschaften warnen seit Monaten, dass die Ressourcen schlicht nicht ausreichen.

Justiz am Limit

Besonders besorgniserregend ist die Lage der Justiz. In einer Millionenstadt wie Barcelona stehen nur drei Gerichte für schnelle Verfahren zur Verfügung. Juristische Quellen sprechen von einer „Pariastadt“, in der Staatsanwälte gegen eine Flut von Wiederholungstätern ankämpfen. Allein in den ersten sechs Monaten 2025 wurden 266 Mehrfachtäter für 5.284 Delikte verantwortlich gemacht – vor allem Diebstähle und Raubüberfälle.

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Eine unbequeme Debatte

Laut Polizeistatistik waren 2024 über 78 % der Festgenommenen Ausländer, darunter insbesondere Täter aus Marokko und Algerien. Bei Raubüberfällen mit Gewalt lag der Anteil sogar bei 83,5 %, bei Diebstählen bei 91 %. Ein Thema, das politisch heikel ist und von der Regierung mit Vorsicht behandelt wird, dennoch aber dringend diskutiert werden müsse, so Experten.

Touristen im Visier

Während die Einwohner täglich mit Unsicherheit leben, werden auch Touristen zunehmend Opfer. Hoteliers berichten von professionell organisierten Diebesbanden, die Reisende bereits am Flughafen El Prat ins Visier nehmen – bis hin zur Hotellobby. Dennoch bleibt Barcelona eines der beliebtesten Reiseziele Europas, auch wenn die Realität für viele Besucher im schmerzhaften Kontrast zur Postkartenidylle steht.

Offizielle Beschwichtigung vs. Realität

Zwar meldete der Stadtrat für die erste Jahreshälfte 2025 einen Rückgang der Kriminalität um 8,8 %. Bürgermeister Jaume Collboni sieht darin eine „Trendwende“ und kündigte eine Informationskampagne gegen „falsche Alarmmeldungen“ an. Doch Insider betonen: Der vermeintliche Rückgang sei auch darauf zurückzuführen, dass immer weniger Opfer Anzeige erstatten – aus Resignation, weil Wiederholungstäter oft ungestraft davonkommen.

Fazit

Barcelona steht an einem Scheideweg: Zwischen dem Image einer weltoffenen, touristischen Metropole und dem harten Alltag, in dem Kriminalität und Justizversagen den Ton angeben. Ob die angekündigten Maßnahmen die Wende bringen, bleibt fraglich. Schon jetzt wird in vielen Vierteln offen ausgesprochen, was viele Bürger fühlen: „Das System steht kurz vor dem Kollaps.“


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