Nach 16 Tagen unerbittlicher Hitze atmet Spanien auf, doch die Ruhe ist trügerisch. Ein dramatischer Wetterwechsel steht bevor: Statt sengender Temperaturen sind nun 13 Provinzen mit Warnungen vor Starkregen, heftigen Stürmen, starkem Wind und hohem Wellengang konfrontiert. Die staatliche Wetteragentur Aemet hat die Alarmsignale gesetzt und markiert damit eine deutliche Zäsur in der Wetterlage.
Alarmstufe Orange: Diese Regionen sind besonders betroffen
Im Zentrum der Unwetterwarnungen stehen die Provinzen Castellón (Valencianische Gemeinschaft), Lleida (Katalonien) sowie Huesca und Teruel (Aragonien). Hier gilt die Alarmstufe Orange aufgrund der Gefahr von extremen Regenfällen und Gewittern. Meteorologen erwarten Niederschlagsmengen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter, was lokal zu Sturzfluten und Überschwemmungen führen kann. Auch für Tarragona und Saragossa wurden Warnungen der Stufe Gelb herausgegeben, die ebenfalls Vorsicht walten lassen.
Von Hitze zu Wind und Wellen: Weitere Warnungen im Überblick
Obwohl die große Hitzewelle vorbei ist, bleiben die Temperaturen in einigen Teilen des Landes hoch. Warnungen vor hohen Werten gelten weiterhin für Murcia, Albacete, Mallorca, Almeria, Málaga und Gran Canaria. Hier können die Thermometer immer noch die Marke von 35 Grad überschreiten.
Gleichzeitig sorgt der hereinziehende atlantische Trog für starke Winde. Insbesondere in Almeria und auf La Gomera wird vor Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h gewarnt. An den Küsten der Kanarischen Inseln – Gran Canaria, La Palma, La Gomera, El Hierro und Teneriffa – besteht zudem eine Warnung vor hohem Wellengang. Eine besondere Gefahr stellt das seltene Phänomen der Rissagas (Meteotsunamis) auf Menorca dar, das zu schnellen und gefährlichen Schwankungen des Meeresspiegels führen kann.
Die meteorologische Erklärung: Was steckt hinter dem Wetterumschwung?
Verantwortlich für diesen abrupten Wechsel ist ein Tiefdrucktrog, der kühlere und feuchtere Luft vom Atlantik über die Iberische Halbinsel und die Balearen lenkt. Während im Norden Spaniens, insbesondere im östlichen Kantabrien, mit anhaltenden Regenfällen zu rechnen ist, entwickeln sich im Nordosten des Landes am Nachmittag kräftige Schauer und Gewitter. Besonders in den Pyrenäen und im Iberischen Gebirge können diese lokal sehr stark ausfallen.
Auf den Kanarischen Inseln bleibt es überwiegend sonnig, obwohl im Norden der Inseln Wolkenfelder durchziehen können. Ein leichter Dunst, möglicherweise mit Saharastaub, kann die Sicht im Osten der Halbinsel, auf den Balearen und den östlichen Kanaren eintrüben. Die Temperaturen werden landesweit spürbar sinken, auch wenn die Nächte vor allem an den Mittelmeerküsten mit Tiefstwerten über 25 Grad weiterhin tropisch warm bleiben.
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