Spanien steht an diesem Mittwoch vor einer doppelten Feuerkatastrophe. Zwei verheerende Waldbrände, einer im südlichen Andalusien und einer im nordwestlichen Galicien, halten die Einsatzkräfte in Atem und zwingen Tausende zur Flucht. Während in Tarifa (Cádiz) ein außer Kontrolle geratenes Feuer zur Massenevakuierung mitten in der Hochsaison führte, spricht die Regionalregierung in Galicien von einem vorsätzlichen “Angriff”.
🔥 El incendio de Tarifa, en directo: 1.500 personas permanecen desalojadas.
— Europa Sur (@europa_sur) August 6, 2025
📹 imágenes del fuego declardo ayer en las cercanías de Torre de la Peña, muy próximo a la carretera N-340 y al Parque Natural del Estrecho / Europa Sur
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Dramatische Lage in Tarifa: 1.500 Menschen aus Hotels und Campingplätzen evakuiert
In der bei Touristen beliebten Küstenstadt Tarifa spitzte sich die Lage am Dienstagnachmittag dramatisch zu. Gegen 16:13 Uhr geriet ein Wohnmobil aus bisher ungeklärten Gründen in Brand und löste ein Inferno aus. Die Flammen griffen rasend schnell um sich. In einer beispiellosen Aktion mussten 1.500 Menschen aus sechs Hotels, vier Campingplätzen und zwei Strandbars evakuiert werden. Zudem wurden über 5.000 Fahrzeuge “in Rekordzeit” aus der Gefahrenzone gebracht.
Der Brand ist weiterhin aktiv und auf Stufe 1 eingestuft. Rund 125 Spezialisten, darunter Waldbrandbekämpfer, Mitglieder der BRICA-Einheit und Logistikpersonal, kämpfen unermüdlich gegen das Feuer. Antonio Sanz, Minister für das Präsidialamt, kündigte an, dass seit dem frühen Morgen zwei Löschflugzeuge und mehrere Hubschrauber den Einsatz aus der Luft unterstützen. Die Behörden richten einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung: “Es ist nicht die Zeit für Neugierige.” Das Gebiet solle weiträumig gemieden werden. Für 94 der Evakuierten wurden Notunterkünfte in einer Sporthalle und einer Jugendherberge eingerichtet. Eine Rückkehr in die Unterkünfte ist vorerst ausgeschlossen, da an der Nord- und Ostflanke des Feuers weiterhin “ziemlich viel Betrieb” herrscht.
Durante el arco nocturno se han realizado tareas de vigilancia con dron y remate de focos calientes y liquidación en
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“Angriff” in Galicien: Feuer in Ponteceso legt 60 Hektar in Schutt und Asche
Ganz anders, aber nicht weniger dramatisch, ist die Situation in Ponteceso (A Coruña). Hier hat ein Feuer bereits mindestens 60 Hektar Wald vernichtet. Die Flammen zwangen die Behörden zur Evakuierung der Ortschaften Corme Aldea und Guxín. Die Ministerin für ländliche Angelegenheiten der Xunta de Galicia, María José Gómez, bezeichnete das Feuer als “vorsätzlichen Angriff”. Der Brand sei am Dienstag um 14:12 Uhr an vier verschiedenen Stellen gleichzeitig in der Nähe von Wohnhäusern ausgebrochen, was auf Brandstiftung hindeutet.
Starke Winde, die mit Böen von 30 bis 40 km/h über die Region fegen, erschweren die Löscharbeiten erheblich und verhinderten bisher den Einsatz von Löschflugzeugen. Aufgrund der unmittelbaren Gefahr für die Bevölkerung wurde die Situation 2 ausgerufen. Guillermo Acebal, Leiter des Dienstes zur Verhütung von Waldbränden, warnte: “Die Situation ist kompliziert.” Angesichts der unaufhaltsamen Ausbreitung der Flammen hat die Regionalregierung die Militärische Nothilfeeinheit (UME) um Unterstützung gebeten, die sich bereits den Löscharbeiten angeschlossen hat. Laut Leutnant Enrique Martínez von der UME konzentrieren sich die Bemühungen darauf, das Feuer zu “sektorisieren” und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Ob am heutigen Mittwoch Luftunterstützung möglich sein wird, hängt einzig und allein vom Wetter ab – ein Wettlauf gegen die Zeit.
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