Spanien durchlebt eine Nacht des Schreckens. Eine verheerende Brandwelle, die schlimmste des Sommers, wütet unerbittlich und hinterlässt eine Schneise der Verwüstung. Zwei Menschen haben ihr Leben verloren, Tausende mussten ihre Häuser verlassen, und mehrere Regionen kämpfen gegen ein Flammeninferno, das durch eine extreme Hitzewelle und starke Winde weiter angefacht wird. Besonders betroffen sind Galicien, Kastilien und León sowie die Extremadura. In den letzten 24 Stunden hat das Feuer über 25.000 Hektar wertvoller Natur vernichtet.
Die tragische Bilanz: Zwei Tote und zahlreiche Verletzte
Die unkontrollierbaren Flammen haben bereits zwei Menschenleben gefordert und Dutzende verletzt, einige davon schwer. In Tres Cantos (Madrid) starb Mircea, ein 50-jähriger Stallknecht, nachdem er bei dem Versuch, über zwanzig Pferde aus einem brennenden Reitzentrum zu retten, Verbrennungen an 98 % seines Körpers erlitt. Augenzeugen berichten, wie er heldenhaft kämpfte, bevor er selbst von einem Hausdach gerettet werden musste.
Das zweite Todesopfer ist ein Freiwilliger in Zamora (Kastilien und León), der bei den Löscharbeiten half. Er wurde zusammen mit einer weiteren Person, die schwere Verbrennungen erlitt, von zwei unerwartet zusammenlaufenden Feuerzungen eingeschlossen. Sein selbstloser Einsatz kostete ihn das Leben.
Massenevakuierungen in Kastilien und León: Ein Exodus vor den Flammen
Die Provinz León erlebt eine der größten Evakuierungsaktionen der jüngsten Geschichte. Insgesamt wurden 4.345 Menschen aus 23 Ortschaften aufgrund des unkontrollierbaren Feuers in Molezuelas in Sicherheit gebracht. Die Vertriebenen aus Gemeinden wie Quintanilla de Flórez, Palacios de Jamuz und Villanueva de Jamuz wurden in Notunterkünften des Roten Kreuzes in La Bañeza und Astorga untergebracht. Die Lage in El Bierzo, nahe dem Weltkulturerbe Las Médulas, bleibt kritisch; die Kontrolle über den Brandumfang sank wetterbedingt von 80 % auf besorgniserregende 60 %.
Weitere Brandherde halten Spanien in Atem
Die Feuersbrunst beschränkt sich nicht nur auf eine Region. In ganz Spanien kämpfen die Einsatzkräfte an zahlreichen Fronten.
Alarmstufe 2 in Asturien
Angesichts von zehn aktiven Waldbränden und erschwerenden Südwinden hat die Regierung Asturiens die Notfallstufe 2 des Waldbrandplans (Infopa) ausgerufen. Die Feuer wüten in den Gemeinden Allande, Cabrales, Cangas del Narcea, Caso, Coaña und Quirós und stellen eine ernste Bedrohung dar.
Kinder in Bergstation eingeschlossen
In Ourense (Galicien) spitzte sich die Lage dramatisch zu, als Kinder und Betreuer eines Ferienlagers in der Bergstation von Manzaneda vom Rauch und den Flammen eingeschlossen wurden. Sie mussten die Nacht in der Anlage verbringen. Die Rettungsdienste haben eine massive Sicherheitsoperation eingeleitet und appellierten an die Eltern, nicht eigenmächtig zur Station zu fahren, um die Löscharbeiten nicht zu behindern.
Verkehrschaos und Straßensperrungen
Die Brände führen auch zu erheblichen Störungen im Verkehr. In Galicien musste die Guardia Civil die Autobahn A-52 zwischen den Provinzen Ourense und Pontevedra sperren, nachdem ein Feuer in Dozón das Bevölkerungszentrum von O Castro bedrohte. Mehrere Lastwagen, die auf der Autobahn festsaßen, mussten evakuiert werden.
Die Nation hält den Atem an, während Tausende von Feuerwehrleuten, Soldaten und Freiwilligen unermüdlich gegen die Zeit und die Flammen ankämpfen. Die kommenden Stunden werden entscheidend sein im Kampf gegen eine der schwersten Naturkatastrophen, die Spanien in diesem Sommer heimgesucht hat.
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