Eine Welle von unkontrollierten Waldbränden sucht Spanien heim. Am Montag kämpften Einsatzkräfte an mindestens sechs Fronten gegen die Flammen, die bereits über 5.000 Hektar in den Provinzen León, Zamora und Ourense vernichtet haben. Besonders dramatisch ist die Lage in der Region um Las Médulas, einem von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten Naturgebiet, sowie in Chandrexa de Queixa (Ourense), wo hunderte Menschen ihre Häuser verlassen mussten.
Die Lage in Kastilien und León: Las Médulas in Gefahr
Die Region Kastilien und León erlebt an diesem Wochenende eine der schlimmsten Brandkatastrophen des Sommers. Der Brand in Yeres (León), der seit Samstag wütet, hat das Herz des Naturgebiets Las Médulas erfasst und die Evakuierung von rund 800 Anwohnern aus den Ortschaften Yeres, Voces, Carucedo und Orellán erzwungen. Juan Carlos Suárez-Quiñones, der Umweltminister von Kastilien und León, bestätigte zwar, dass die historischen römischen Goldminen bisher nicht beschädigt wurden, die umliegende Vegetation, darunter jahrhundertealte Kastanienbäume, sei jedoch den Flammen zum Opfer gefallen.
Tragischerweise wurden mindestens fünf Wohnhäuser in Las Médulas sowie zahlreiche Nebengebäude und Lagerhallen zerstört. Die Militärische Nothilfeeinheit (UME) ist mit über 250 Soldaten und hunderten Fahrzeugen im Großeinsatz, um die lokalen Feuerwehren zu unterstützen. Die Rauchwolken sind so dicht, dass die Nationalstraßen N-536 und N-630 teilweise gesperrt werden mussten.
Ein weiterer kritischer Brandherd befindet sich in Molezuelas de la Carballeda (Zamora). Seit Sonntagnachmittag hat das Feuer hier bereits 3.500 Hektar Land verwüstet, zwei Häuser zerstört und die Evakuierung von 850 Menschen aus vier Dörfern notwendig gemacht. Die Behörden äußerten am Montag vorsichtigen Optimismus, da der Brand eingedämmt sei. Dennoch bleibt die Sorge groß, da auffrischender Wind die Flammen erneut anfachen könnte. Bei den Ermittlungen zur Brandursache wird von vorsätzlicher Brandstiftung ausgegangen, da zwei separate Brandherde entdeckt wurden.
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Galicien kämpft gegen die Flammen
Auch Galicien ist schwer getroffen. In Chandrexa de Queixa (Ourense) tobt der bisher schlimmste Brand des Jahres in der Region, der bereits über 1.000 Hektar Wald vernichtet hat. Ein riesiges Aufgebot von hunderten Einsatzkräften, unterstützt von 12 Hubschraubern und 10 Löschflugzeugen, kämpft unermüdlich gegen die Feuermassen.
Weitere Brände in Vilariño de Conso (120 Hektar) und Maceda (400 Hektar) halten die Region in Atem. Bei dem Feuer in Maceda, bei dem ebenfalls Brandstiftung vermutet wird, wurde ein Feuerwehrmann durch Verbrennungen verletzt, befindet sich aber glücklicherweise auf dem Weg der Besserung. Entwarnung gibt es hingegen für die Brände in Padrenda und Monfero, die den berühmten Naturpark As Fragas do Eume betrafen; sie gelten inzwischen als stabilisiert oder unter Kontrolle.
Weitere Brandherde und weitreichende Folgen
Die Auswirkungen der Brände sind landesweit spürbar. Ein Feuer in San Bartolomé de Pinares (Ávila) hat den Bahnverkehr zwischen Ávila und Madrid lahmgelegt. Auf einer Strecke von drei Kilometern müssen beschädigte Gleise, Kommunikationsleitungen und durch das Feuer gefährdete Bäume repariert und entfernt werden. Reisende müssen vorerst auf Busse und Taxis umsteigen.
Während sich die Lage in Navarra, wo am Wochenende ein Brand in Carcastillo ausbrach, dank verbesserter Wetterbedingungen entspannt, kam es in Katalonien zu einem neuen Zwischenfall. Auf einem Campingplatz in El Vendrell (Tarragona) brach ein Feuer aus, das 15 Fahrzeuge zerstörte und die vorübergehende Evakuierung von 1.800 Menschen erforderlich machte. Hier gab es glücklicherweise keine Verletzten.
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