Ein Flammeninferno unvorstellbaren Ausmaßes wütet in Spanien. Mehr als vierzig aktive Waldbrände, die sich mit unerbittlicher Geschwindigkeit durch das Land fressen, haben bereits eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Besonders die Regionen Galicien, Extremadura sowie Kastilien und León stehen im Zentrum dieser nationalen Katastrophe, die bereits vier Menschenleben gefordert hat. Die Nation trauert und kämpft verzweifelt gegen ein Feuer, das durch die extreme Trockenheit und den Klimawandel immer wieder neu entfacht wird.
Die dramatische Lage in den betroffenen Regionen
Die Situation in der Extremadura ist besonders besorgniserregend. Das Feuer in Jarilla (Cáceres) ist völlig außer Kontrolle geraten. Mit einem Umfang von über 130 Kilometern hat es bereits mehr als 11.000 Hektar wertvolles Land vernichtet. Die Präsidentin der Extremadura, María Guardiola, schlug Alarm und beklagte die Grenzen der verfügbaren Ressourcen: „Die Regierung hat uns mitgeteilt, dass sie nicht in der Lage ist, uns die notwendigen Mittel zu schicken, um ein Feuer dieser Größenordnung zu bewältigen.“
Auch Galicien erlebte einen schwarzen Sonntag. Allein in der Provinz Ourense sind den Flammen bisher über 58.500 Hektar zum Opfer gefallen. In Kastilien und León ist die Lage nicht weniger dramatisch: 28 Brände wüten weiterhin unkontrolliert, was zur Evakuierung von 3.500 Menschen führte.
#BuenosDías
— UME (@UMEgob) August 18, 2025
Así han trabajado durante esta noche los militares de la #UME en el #IIFLarouco , en #Ourense, realizando misiones de ataque directo y empleo de fuego técnico.#Compromiso #Servicio #Humildad pic.twitter.com/CH7AgMZxfU
Tragischer Verlust: Vier Todesopfer zu beklagen
Die Brandwelle hat eine traurige und endgültige Bilanz: vier Todesopfer. Der jüngste Vorfall ereignete sich am Sonntag in Yeres (León), als ein Feuerwehrmann bei den Löscharbeiten sein Leben verlor. Sein Löschfahrzeug kippte um, während er mutig gegen die Flammen ankämpfte. Alfonso Fernández Mañueco, Präsident von Kastilien und León, zeigte sich auf “X” “schockiert” über den Tod des Feuerwehrmannes und sprach der Familie sein tiefstes Beileid aus. Seinem verletzten Kollegen wünschte er eine schnelle Genesung.
Politische Reaktionen und Hilfszusagen
Angesichts der Eskalation reiste Ministerpräsident Pedro Sánchez am Sonntag in die Krisengebiete nach Ourense und León. Er traf sich mit den Regionalpräsidenten und versprach, “alle notwendigen Mittel” zur Brandbekämpfung bereitzustellen. Sánchez rief zudem zu einem großen Staatspakt zur Eindämmung des Klimanotstands auf, der parteipolitische Gräben überwinden müsse. „Wir müssen unsere Reaktionsfähigkeit verbessern, denn diese Phänomene werden immer gravierender“, räumte Sánchez ein und warnte vor weiteren „komplexen Tagen“.
Der Präsident der Xunta de Galicia, Alfonso Rueda, forderte von Sánchez umgehend weitere Hilfe und die schnellstmögliche Mobilisierung der Streitkräfte, zusätzlich zur bereits im Einsatz befindlichen Militärischen Nothilfeeinheit (UME).
Infrastruktur und Naturparks in Gefahr
Die Auswirkungen der Brände sind weitreichend. Der Hochgeschwindigkeitszugverkehr zwischen Madrid und Galicien musste den fünften Tag in Folge unterbrochen werden, eine Normalisierung ist vorerst nicht in Sicht. Gleichzeitig wächst die Sorge um die Natur: Die Flammen bedrohen mittlerweile sogar den berühmten Nationalpark Picos de Europa und fressen sich weiter unaufhaltsam durch die einzigartigen Landschaften im Nordwesten der Iberischen Halbinsel.
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