Spanien durchlebt eine seiner schlimmsten Wochen in Bezug auf Waldbrände. Eine brutale Kombination aus einer intensiven Hitzewelle und starken Windböen hat mehrere Regionen in ein Flammenmeer verwandelt. Besonders dramatisch ist die Lage in den Provinzen Zamora und León (Kastilien und León) sowie in Galicien, wo die Natur verwüstet wird und Tausende von Menschen um ihre Existenz bangen.
En Aliste (Zamora), MI TIERRA, hay gente luchando por salvar sus vidas y sus hogares. Mientras unos hacen bromas y otros se van de comilonas.
— CD Ciudad De Zamora (@CdCiudadDZamora) August 12, 2025
Y todos se culpan los unos a los otros.
El pueblo zamorano no se merece pasar otra vez por esto.
Mucha fuerza a todos! pic.twitter.com/abmX1m19xS
Epizentrum der Katastrophe: Zamora und León im Ausnahmezustand
Der Waldbrand, der zwischen León und Zamora wütet, hat tragische Ausmaße angenommen. Die Flammen sind kaum zu kontrollieren und haben bereits ein Todesopfer gefordert. Sieben weitere Personen wurden schwer verletzt, vier von ihnen schweben in Lebensgefahr. Bislang mussten rund 8.000 Menschen ihre Häuser verlassen und in Sicherheit gebracht werden. Experten befürchten, dass die verbrannte Fläche bald die Marke von 18.000 Hektar überschreiten könnte, was einer unvorstellbaren Zerstörung von Natur und Lebensraum gleichkommt.
Galicien kämpft an mehreren Fronten: Über 11.500 Hektar vernichtet
Auch in Galicien ist die Situation höchst besorgniserregend. Die Provinz Ourense hat die Alarmstufe 2 ausgerufen, was auf eine ernste Gefahr für die Bevölkerung und Sachgüter hinweist. Insgesamt sind hier zwölf Brände aktiv, die Tausende von Einwohnern durch dichten Rauch einschließen. Die Löscharbeiten werden durch die unkontrollierte Ausbreitung erschwert. Mindestens drei Mitglieder der Löschbrigaden wurden bei ihrem heldenhaften Einsatz schwer verletzt.
Die Gesamtfläche der in Galicien verbrannten Gebiete ist auf über 11.500 Hektar angestiegen. Allein der Großbrand in Chandrexa de Queixa hat bereits 4.500 Hektar vernichtet – der bisher größte Brand des Jahres in der Region. Ein weiterer Brand in derselben Gemeinde hat sich auf 1.500 Hektar ausgedehnt.
Massive Auswirkungen auf die Infrastruktur
Die Flammen bedrohen nicht nur Menschen und Natur, sondern legen auch wichtige Verkehrsadern lahm.
- Zugverkehr: Die Hochgeschwindigkeitsstrecke (AVE) zwischen Madrid und Galicien musste unterbrochen werden, nachdem ein Feuer nahe der Gleise zwischen A Vilavella und La Gudiña (Ourense) ausgebrochen war.
- Straßenverkehr: Wichtige Autobahnen und Nationalstraßen sind gesperrt. Betroffen sind die A-52 in A Mezquita und Verín sowie die N-525 in A Gudiña. Die Sperrungen gelten für beide Fahrtrichtungen und führen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Weitere Brände halten Spanien in Atem
Die Brandgefahr ist ein landesweites Problem. In der Madrider Gemeinde Torrelodones musste eine Wohnsiedlung aufgrund eines Grasbrandes und der starken Rauchentwicklung evakuiert werden. Zwölf Feuerwehrmannschaften und vier Hubschrauber sind im Einsatz.
In Andalusien kämpft der Plan Infoca gegen ein neues Feuer in Aroche (Huelva), einer Region mit besonders dichter Waldmasse. Obwohl der Wind günstig steht, erschweren hohe Temperaturen die Löscharbeiten.
Politische Debatten und höchste Alarmstufe auf den Kanaren
Inmitten der Krise hat die Regionalregierung von Kastilien und León entschieden, die Kontrolle über die Löscharbeiten vorerst nicht an die Zentralregierung abzugeben. Präsident Alfonso Fernández Mañueco erklärte, dass die Ausrufung der höchsten Notfallstufe 3 derzeit nicht zur Debatte stehe.
Unterdessen haben die Kanarischen Inseln die maximale Alarmstufe wegen Waldbrandgefahr ausgerufen. Die Inseln El Hierro, La Palma, La Gomera, Teneriffa und Gran Canaria sind besonders betroffen. Eine anhaltende Hitzewelle und trockene Luftmassen erhöhen das Risiko bis mindestens Freitag, den 15. August, erheblich.
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