Waldbrände am Jakobsweg: Dringender Appell zur Verschiebung aller Pilgerreisen

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Waldbrände am Jakobsweg: Dringender Appell zur Verschiebung aller Pilgerreisen

Angesichts der verheerenden Waldbrände, die derzeit in Galicien, León und Zamora wüten, hat der Verein der Freunde des Jakobsweges von Córdoba einen eindringlichen und ernsten Appell an alle Pilger gerichtet. Insbesondere die rund 1.700 Pilger aus Córdoba, die bereits ihren Pilgerschein für dieses Jahr erhalten haben, werden dringend gebeten, ihre Reisepläne auszusetzen, bis sich die Sicherheitslage in den betroffenen Regionen wieder normalisiert hat.

Gefahr durch Flammen und Rauch: Sicherheit hat oberste Priorität

Joaquín Gómez, der Präsident des Vereins, äußerte sich in einem Interview mit “Hoy por Hoy Córdoba” und betonte die enorme Verantwortung, die auf den Schultern des Vereins lastet. “Wir tragen die Verantwortung für die Beratung und Betreuung der Pilger”, so Gómez. Er räumte ein, dass es eine schwere Entscheidung für viele sei, die ihre Reise monatelang geplant haben. Dennoch sei es im Moment unerlässlich, “zu wissen, wann man anhalten muss”.

Die Gefahren sind vielfältig und gehen weit über die unmittelbare Bedrohung durch die Flammen hinaus. Das Einatmen von Rauch in den umliegenden Gebieten stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Zudem würde die Anwesenheit von Wanderern und Pilgern in den Katastrophengebieten die ohnehin schon stark belasteten Lösch- und Rettungsdienste zusätzlich behindern.

Alle Routen betroffen: Vom Französischen Weg bis zur portugiesischen Route

Obwohl der berühmte Französische Weg, insbesondere die Abschnitte zwischen Astorga und Villafranca del Bierzo, aktuell am stärksten betroffen ist, macht der Verein unmissverständlich klar, dass die Empfehlung für alle Routen gilt. “Das Vernünftigste, was wir tun können, ist, die Pilger zu bitten, sich nicht zu bewegen, unabhängig von der gewählten Route”, erklärte Gómez. Der Sommer, traditionell die Hochsaison für Pilgerfahrten ab Sarria, auf der mozarabischen oder portugiesischen Route, wird in diesem Jahr von der Brandkatastrophe überschattet.

Unterkünfte reagieren: Herbergen lockern Regeln für gestrandete Pilger

Die außergewöhnliche Situation hat zu einer bemerkenswerten Reaktion der Herbergen und Schutzhütten entlang der Wege geführt. Um zu vermeiden, dass Pilger sich auf unsichere Etappen begeben müssen, wurde die strikte Regel, nur eine Nacht bleiben zu dürfen, vorübergehend gelockert. Gestrandete Pilger dürfen nun länger in den sicheren Unterkünften verweilen, bis eine gefahrlose Weiterreise möglich ist.

Für diejenigen, die sich bereits auf dem Weg befinden, gibt der Verband klare Ratschläge: Halten Sie sich kontinuierlich über die offizielle Nachrichtenlage informiert und nutzen Sie Notfall-Anwendungen wie “AlertCops”. Diese App ermöglicht im Ernstfall einen direkten Kontakt zur Guardia Civil und der Nationalpolizei. “Die beiden Schlüsselwörter sind Vorsicht und Information”, fasst Gómez die Lage zusammen. Er ist überzeugt, dass die Pilgergemeinschaft die Notwendigkeit dieser Maßnahmen versteht und die Sicherheit an erste Stelle setzt.


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